Heute ist Nichtstun angesagt! Wir chillen bei Ramona und Paolo im Residencia Las Lajas. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, es ist wieder ziemlich warm und wir nutzen ausgiebig den Pool…
Das erste Mal hüpfen wir direkt vor dem Frühstück hinein. Herrlich! Deshalb hatten wir dieses B&B ausgesucht. Einmal natürlich wegen der guten Bewertungen, aber hier in der Gegend sind einige B&B die ebenso gut bewertet sind, wie dieses. Ausschlaggebend war dann am Ende tatsächlich der große Pool und der schöne Garten.
Eine sehr gute Entscheidung. Hier kann man es echt aushalten!
Wir chillen den ganzen Tag und lassen es uns so richtig gutgehen! Da ich immer noch mit Montezuma herumkämpfe, hält sich die Lust, irgendwohin zu fahren auch in Grenzen 🙈. Naja, ich futter schön Lopedium (gut, dass wir davon so viel mitgenommen haben 🤪) und dann geht´s irgendwie.
Bei einem sehr leckeren Frühstück unterhalten wir uns angeregt mit Ramona. Sie ist aus Rumänien und spricht neben Spanisch auch Englisch. Endlich können wir mal wieder richtig gut mit jemandem quatschen ohne ständig herumzustottern und nach den Wörtern oder der passenden Grammatik zu suchen! (an unserem Spanisch müssen wir echt noch arbeiten fürs nächste Jahr!)

Ihr Mann Paolo kommt auch dazu und ist sichtlich enttäuscht, dass wir kein Spanisch oder Italienisch sprechen. Er lässt sich aber dennoch nicht davon abbringen, in seiner total witzigen italienischen Art mit uns zu quatschen. In einem Mischmasch aus Spanisch und Italienisch, mit Händen, Füßen und einer schier unglaublichen Theatralik erklärt er uns unter anderem, dass er früher auch Motorrad gefahren ist. Dann hatte er allerdings einen wirklich schlimmen Unfall und hat es sein gelassen. Aber er findet Motorräder immer noch klasse und erzählt und erzählt… und wir verstehen ihn und er versteht uns. Siehste! Geht doch! Anscheinend ist mein Spanisch für Italiener besser verständlich 🙈🤷♀️🤪!



Danach geht´s wieder direkt zum Pool… und den haben wir ganz für uns allein.

Die Gäste, die heute morgen beim Frühstück noch da waren, sind inzwischen wieder abgereist. Anscheinend nutzen die meisten Leute das B&B eher nur für die Durchreise. Wir nicht. Wir freuen uns, dass wir den ganzen Tag im Garten verbringen können.
Lesen… ich schreibe ein bisschen…, Sonnen, Katze kuscheln 😉 und schwimmen.


Der Garten, den Ramona und ihr Mann Paolo angelegt haben ist echt wunderschön und total toll gepflegt.






Hier steckt so viel Liebe drin! Man sieht einfach an jeder Ecke, dass die beiden sich um ihr B&B kümmern und alles top in Schuss halten. Etwas, dass wir leider bisher nicht so oft gesehen haben. Wenn ich z.B. an das Airbnb von Jessica in Costa Rica denke… Das war so ein toller Ort und anfänglich auch mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet. Dann wurde sich aber einfach nicht mehr so gut darum gekümmert und alles verfällt mit der Zeit, besonders dann, wenn es so nach an der Küste gebaut ist. Hier nicht.
Hier zieht Paolo jeden Morgen durch den Garten und schaut ob irgendwas zurechtgestutzt werden muss oder nicht da ist, wo es hingehört. Jetzt z.B. ist er mit einer ghostbusterartigen Ausrüstung unterwegs und spritzt die kleinen Terrassen der Zimmer ab … gegen die Ameisen, die sonst nämlich ruckizucki in die Zimmer einziehen würden😉.

Wenn er nicht gerade mit der Giftspritze auf Ameisenjagd ist oder irgendwelche Technik repariert, künstlert Paolo so vor sich hin. Überall hängen Bilder von ihm an den Wänden, vornehmlich Pferde. Ramona erzählte uns bei der Ankunft, dass ihr Mann Pferde liebt und sie deswegen so gerne malt.
Früher gab es hier auch Pferde, ist wohl noch nicht so lange her. Paolo war wohl einmal sehr aktiv als Reiter. Er erzählt uns, dass er für große Firmen geritten ist, auch Wettkämpfe. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann war es wohl Dressur. Inzwischen haben die beiden die Pferde verkauft, weil sie einfach nicht mehr so viel Zeit hatten, sich darum zu kümmern. Übrig geblieben sind jetzt die vielen gemalten Pferde und das riesige Steinpferd im Garten, komplett mit kleinen Mosaiksteinchen gestaltet… natürlich auch von Paolo 😉.
Ich würde mich echt nicht wundern, wenn der auch die Pools selbst gestaltet hat. Auf deren Grund sind auch Bilder aus Mosaiksteinchen zu sehen, aber wir haben vergessen nachzufragen.




Auf Schritt und Tritt folgt uns der kleine Kater.
Das süße Ding hinkt. Die Verletzung scheint alt zu sein, denn man sieht keine Wunde und er wirkt auch nicht so, als wenn er Schmerzen hätte. Irgendwie muss er sich mal so verletzt haben, dass er nun sein eines Hinterbein etwas schief nachzieht. Aber er kommt damit ganz gut klar. Er läuft fröhlich durch den Garten und es sieht irgendwie lustig aus, wie er so daher watschelt.

Am späten Nachmittag entscheiden wir uns, doch noch mal loszufahren.
Wir wollen ja schließlich noch etwas essen und noch einmal den Fußweg zu dem komischen Fischrestaurant? Das muss echt nicht sein🤪.
Also kundschaften wir per Google Maps die andere Richtung aus, wo es zum Ort und in Richtung Strand geht. Zum Strand wollen wir nicht mehr fahren. Der soll zwar ganz gut, aber doch eher touristisch sein. Auf jeden Fall ist er so weit weg, dass wir uns wieder komplett in unsere Motorradmontur schmeißen müssten und darauf haben wir bei den Temperaturen heute so gar keine Lust. Das steht ja morgen schon wieder auf dem Programm und morgen sind wir dann ohnehin noch einmal in einer Unterkunft direkt am Strand. Luxusprobleme 🤪!
Ein paar Minuten mit dem Motorrad entfernt gibt es eine sehr gut bewertete Pizzeria.
Naturalmente Pizza... Laut Bewertungen soll es da so richtig italienische Pizza geben. Das wäre doch mal was! 😋Da es wirklich nur ein paar Minuten Fahrt sind, einmal die Straße runter, verzichten wir ausnahmsweise auf das große Programm und machen uns in kurzer Hose und T-Shirt auf den Weg. Ach ist das herrlich! Ich kann schon verstehen, dass die hier alle immer ohne Motorradklamotten herumfahren 🙈.


Die Pizzeria ist mega!
Ein total süßer Laden an einer Art Dorfplatz. Direkt nebenan ist noch eine Eisdiele, wahrscheinlich vom gleichen Besitzer (schon geschlossen, aber du kannst das Eis auch in der Pizzeria kaufen).

Wir gehen bis nach hinten in den Garten durch. Dort sitzt man supergemütlich. An der Wand hängt Kunst und eine superfröhliche Bedienung weist uns in die Pizzabestellung ein. Auf einer Tafel im Hintergrund haben sie extra die verschiedenen Pizzagrößen mit Kreide angezeichnet. Sehr praktisch! Neben den Pizzen auf der Karte gibt es auch noch die Pizza des Tages. Die hört sich megaspannend an, mit Gorgonzola und Walnüssen. Leider ist der Gorgonzola nicht so mein Käse, weswegen ich mich da nicht so recht rantraue und dann doch die obligatorische vegetarische Pizza mit Peperoni und Artischocke wähle.

André nimmt… was wohl? Thunfisch, ist ja klar 😉.

Das Restaurant füllt sich langsam und wir werden wieder einmal auf unser Nummernschild angesprochen. Ja, so ein Bärenschild aus Alaska sieht man hier nicht oft. Da wir man dann sofort angequatscht. Das schöne ist, dass sie hier tatsächlich alle Englisch sprechen und die Verständigung somit endlich mal wieder auf einem echte Unterhaltungsniveau stattfinden kann.
Am Nachbartisch sitzen ein paar ausgewanderte Amerikaner, die natürlich sehr interessiert an unserer Reise sind. Mit einem Mal platzt ein Typ rein, grüßt die Amerikaner (man kennt sich anscheinend) und geht schnurstracks auf unseren Tisch zu. Ob das unser Motorrad ist und ob wir eine Ersatzkette bräuchten für unsere Tour. Er hätte einen Ersatzkettensatz zuhause.
Irgendwie süß, da hat er draußen das ausländische Bike gesehen und ist extra reingekommen. Aber eine Kette brauchen wir ja nun wirklich nicht. Wir klären ihn auf, dass die BMW Kardanantrieb hat. Um Ersatzkettensätze brauchen wir uns zum Glück keine Sorgen machen.
Aber die Nachfrage von ihm war gar nicht so dumm! Nach der Schlammschlacht und den Schlaglochstraßen, die wir jetzt schon hinter uns haben, hätten wir mit einem anderen Motorrad bestimmt die Kette auf dem Schirm. Bei unsere Africa Twin zuhause hatten wir auf dem Trip ans Nordkapp vor zwei Jahren auch die Kette immer besonders im Blick. Da wurde immer fleißig Kettenspray gesprüht obwohl die Straßen bei weitem nicht so einen Dreck machten wie hier.

Zum Abschluss gibts noch nen richtigen italienischen Espresso und dann fahren wir kugelrund und glücklich wieder zum B&B.

Es ist Vollmond 🌕! Was für ein Licht! Magisch! Fehlt nur noch, dass ein Wolf heult…

Zudem hat es sich wunderbar abgekühlt…
Ein richtig schöner lauer Sommerabend … am 14. Dezember 🙈! Irgendwie schräg, man vergisst hier echt, dass eigentlich Weihnachtszeit angesagt ist…

Wir parken unser Beast direkt vor dem B&B.
Inzwischen ist der Parkplatz gut gefüllt. Es sind anscheinend noch einige Gäste angereist, als wir unterwegs waren.
Als wir zu unserem Zimmer gehen wollen kommen wir nicht weit, denn wir stolpern direkt in eine illustre Gesellschaft, die da laut schnatternd auf der Frühstücksterrasse sitzt. Die Stimmung ist ausgelassen. Paolo kommt direkt auf uns zugestürmt und läd uns ein, sich dazu zu setzen.
Freunde von den Beiden sind zu Besuch und haben sich im B&B einquartiert, da sie sich morgen um irgendwelche Zäune auf ihrem sehr großen Grundstück kümmern müssen. Eigentlich wohnen die Leute ein paar Stunden entfernt.
Ein Frauenarzt, der nicht mehr als Arzt arbeitet, sondern inzwischen eine Rinderfarm leitet mit seiner Frau, seine beiden Söhne (der eine spricht Englisch und erzählt, dass er auch Medizin studiert) und noch ein weiterer Mann, von dem wir vermuten, dass er einer der Angestellten ist.
Auf dem Tisch steht reichlich Auswahl an Getränken, unter anderem zwei Flaschen Rum.
Paolo meint, wir sollen unbedingt den Rum probieren, weil der so toll schmeckt! Naja, ich bin jetzt ja nicht gerade der Rumtyp und dementsprechend wenig begeistert… aber wir setzen uns trotzdem.
Paolo verschwindet im Gastraum und kommt mit Gläsern zurück. Er drückt André ein Glas von dem Rum in die Hand. Mir reicht, daran zu nippen! Erstaunlicherweise schmeckt dieser Rum tatsächlich gar nicht so schlecht, kein Brennen auf der Zunge oder Kratzen im Hals…
Sofort geht eine große Diskussion los, wie gut der Rum doch ist, was wir natürlich bestätigen und dass dies ein ganz besonderer Rum ist uns so weiter…
Ja, der Rum ist schon 25 Jahre alt und das schmeckt man. Zum Vergleich wird gleich noch die andere Flasche aufgemacht und verkostet… Grrr, der schmeckt nach Brennspiritus (zumindest für meinen Geschmack – aber wie gesagt, bin nicht so der Rumtyp).
Der Abend gestaltet sich auf jeden Fall super lustig und unterhaltsam.
Gesprochen wir in allen möglichen Sprachen – Spanisch, Italienisch, Englisch, Händisch und Füßisch…
Nachdem sowohl das eine Glas mit dem 25jährigen Rum, wie auch das mit dem jüngeren Getränk geleert sind schaffen wir Gerde noch so den Absprung und überlassen den Rest der Truppe ihrer Rumtesterei….
Auf uns wartet das Bett und …
die Katze!

