Papageien, Erdwackeln und …. wir gehen in die Verlängerung

Wieviel Paradies kann man vertragen? Definitiv mehr als zwei Tage… wir gehen in die Verlängerung und hängen noch einen Tag dran.

Ein Tag mehr mit Schwimmen vorm Frühstück, Strandspaziergängen und einfach nur Ruhe…

… an diesen Anblick kann man sich einfach nicht gewöhnen… inzwischen haben wir herausgefunden, was das Geheimnis dieses wunderschönen Tieres ist, dass da jeden Morgen wie eine Fata Morgana dem Meer zu entsteigen scheint und uns über den Strand einen Besuch abstattet.

Jessica die Besitzerin unseres Airbnb hat uns erzählt, dass das Pferd einem Nachbarn gehört. Der muss immer früh raus zum Arbeiten und lässt dann sein Pferd laufen. Dem ist es anscheinend zuhause zu langweilig und so lustwandelt es den Strand entlang und kommt zu Jessica in den Garten. Sie freut sich, weil es den Rasen schön kurz hält, außerdem hat es eine positive Energie. Das können wir bestätigen, dieser Ort hat einfach den Spirit! … und das Pferd freut sich, weil hier mehr los ist und am Abend geht es ganz selbstverständlich wieder nach Hause zurück.

So etwas geht echt nur hier in Mittelamerika. Hier läuft alles frei herum. Wobei das mit dem Pferd schon echt besonders ist… Hühner, Gänse, Kühe, Schweine und Ziegen, all das haben wir schon miterlebt. Diese Tiere kennen hier keinen Stall, die laufen frei herum und wissen trotzdem genau, wo sie hingehören… und nun also auch noch ein Pferd! Was für ein schönes Leben für die Tiere!

Heute Nacht ist das Meer ganz schön nah rangekommen an die Küste.

Das sieht man besonders deutlich direkt vor dem Strandzugang unseres Airbnb… hier nagt das Wasser richtiggehend an der Wiese und dringt immer mehr in das Grundstück ein. Inzwischen hat sich direkt vor dem Zugang schon ein kleiner Teich gebildet, in dem wir tatsächlich Fische entdecken… ob das gut ist? Auf jeden Fall zeigt es, dass hier dauerhaft Wasser steht und Neues hinzukommt, sonst würden sich hier wohl kaum Fische ansiedeln…

Fakt ist, die Leute hier an der Küste haben ein Thema! Wenn das Wasser schon bei normalem Wellengang derart an der Küstenlinie nagt, dann möchten wir nicht wissen, was los ist, wenn ein richtiger Sturm aufzieht… und davon haben sie ja hier in der Gegend reichlich, zumindest in der Regenzeit.

Tja, der Klimawandel lässt sich nicht wegleugnen!

Das sagen viele, mit denen wir auf unserer Reise gesprochen haben. Die Leute merken es sehr deutlich. Die Trockenzeit kommt später und dauert weniger lang. War es eigentlich normal, dass spätestens im November die letzten Regentropfen vom Himmel fielen, ist es jetzt schon mehrere Jahre in Folge, dass es bis Mitte Dezember immer wieder stark regnet und erst ab Januar sicher trocken ist…

Auch heute sieht es nach Regen aus. Mal sehen, ob sich die Wolken noch verziehen. Das gute an bewölkte Himmel ist definitiv, dass man sich nicht so in den Schatten flüchten muss, warm ist es allemal.

… mein Alptraum 🙈 … durch Wellen tauchen und Salzwasser in den Augen 🤪, aber André gefällts und er kann’s auch endlich wieder 😅. Soweit haben die Medikamente schon geholfen, dass er wieder ins Wasser kann, ist zwar noch ein bisschen schlapp und will deshalb nichts weit rausschwimmen, aber Wellentauchen geht schon (nicht für mich! … und ich würde eh never ever hier weit rausschwimmen 😳, aber ich bin ja auch nen Schisser)

Wir halten also an unserem Morgenritual fest: zuerst Schwimmen im Meer, danach Schwimmen im Pool und dann Frühstücken …

… und alles mit Pferd 😂.

Unser Airbnb ist ein echter Glücksgriff. Wir bewohnen eines von 6 Zimmern. Außer unserem Zimmer sind anfangs noch zwei weitere bewohnt, jetzt ist nur noch ein anderes Pärchen außer uns dort… auch Deutsche.

Die Zimmer sind oben, die meisten mit Blick zum Meer. Sie trohnen auf einer Metallkonstruktion und dienen so als Überdachung für den unteren Bereich, erreichbar über eine große eiserne Treppe. Der gesamte untere Bereich ist komplett offen gestalteter Gemeinschaftsbereich mit Pool, Terrasse, Küche, Garten… alles ziemlich hochwertig und chic eingerichtet, aber inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen…

Die Inhaberin Jessica scheint im Moment mit ihren Kindern (hier laufen vier herum, ob das alle ihre sind … keine Ahnung) und drei Riesenhunden gut anderweitig beschäftigt zu sein, jedenfalls hat sie ordentlich was zu tun, den Laden am Laufen zu halten. Aber sie ist supernett, die Zimmer sind sauber und die Lage und Ausstattung entschädigt alles, vor allem bei dem super günstigen Preis zu dem wir hier wohnen. Da sieht man über kleine Schönheitsfehler, wie verwaiste Sonnenschirmständer hinweg 😉. Wir haben in den letzten Wochen keinmal so cool und schön gewohnt! Es ist uns nur ein Rätsel, wie sich das ganze rechnen soll!? Gemeinsam mit dem anderen deutschen Pärchen tauschen wir unsere Theorien aus … das ist mal wieder so typisch deutsch 🙈🤪🤣!

Irgendwann erzählt uns Jessica, das sie das Gebäude vor 7 Jahren als verlassenes leerstehendes Gebäude gekauft hatte. Lediglich die Metallkonstruktion hätte damals gestanden. angeblich war es in seinem früheren Leben ein Gay Club… von der Architektur und Art der Einrichtungen kann man sich das gut vorstellen. Sie muss damals ordentlich investiert haben, wenn man Bilder im Internet anschaut, die erst ein paar Jahre alt sind (letzte Bilder und Bewertung sind drei Jahre alt) Da war das alles superneu und superchic und lief wohl Teak Boutique Hotel… jetzt gehen die Sachen halt nach und nach kaputt und sie versucht alles irgendwie in Schuss zu halten…

Wir freuen uns, dass wir so eine traumhafte Bleibe entdeckt haben, ein echter Geheimtipp… noch…

In der gut eingerichtete Gemeinschaftsküche bruzeln wir uns unser Frühstück, immer in Begleitung und unter Beobachtung durch den süßen kleinen Kater und den weniger süßen Riesenhund… der nervt so ein bisschen… hat eine dreckige Schnauze und müffelt, aber dabei ist er total freundlich und lieb. Er weiß ja nicht, dass er riecht… 🙄.

Lecker! 😋 Avocadobrot und Spiegelei! Ich liebe die Avocados hier, sie sind einfach die besten…

Die Natur hier ist einfach der Hammer. Gestern schon haben wir fasziniert die Papageienschwärme bestaunt, die in der Abenddämmerung von Baum zu Baum fliegen….

… jetzt haben wir den Papageienschwarm im Garten!

Auf einmal sind sie da! Ein Schwarm Hellroter Aras.

Mindestens zwanzig riesige bunte Papageien fliegen in die Bäume, die bei uns an der Terrasse stehen. Mit lautem Gekrächze setzen sie sich auf die Äste und fangen an irgendwas im Baum zu suchen… auf jeden Fall sieht das so aus, denn es raschelt und ruckelt überall im Baum.

Wir gehen näher um zu schauen, was die da wohl machend natürlich auch um einen Papagei vor die Linse zu bekommen…

Mit dem Foto ist das gar nicht so einfach, die Bäume sind echt hoch und die Vögel sitzen mit Vorliebe ganz oben und natürlich mitten im Laub. Statt sich schön dekorativ in Szene zu setzen picken sie da oben herum und lassen ungeniert tonnenweise irgendwas grünes und braunes herunterfallen… das sind Nussschalen! Die sitzen da oben, futtern sich von Baum zu Baum und hinterlassen dabei am Boden das totale Nussschalenschlachtfeld 🙈.

Suchbild … wer entdeckt das fliegende Eichhorn?
… und das mümmelnde …?

… und sie sind nicht allein dabei! Das hier leckere Nüsse zu holen sind, spricht sich schnell rum in der Tierwelt…

Die Eichhörnchen sind auch eifrig dabei und teilweise richtig frech! Die legen sich sogar mit den viel größeren Papageien an. Das ist ein Hacken und Raufen… dabei sind doch genug Nüsse für alle da! Die Eichhörnchen hüpfen schließlich zum nächsten Baum und schlagen sich dort den Bauch voll…

Das ist so cool, wir könnten hier den ganzen Tag unter den Bäumen sitzen und nach oben starren!

Irgendwann bekommt man dann allerdings doch fast Genickstarre und wir geben unseren Beobachtungsplatz auf und tauschen ihn gegen einen Strandspaziergang…

Wir gehen am Strand entlang in Richtung Soda Margarita…. Wir wollen hier noch einmal diese leckeren Garnelen mit Reis essen. Leider ist das Lokal heute geschlossen, also drehen wir um und gehen wieder am Strand zurück.

Ein Blick zum Himmel… da braut sich einiges zusammen!

Hoffentlich fängt es nicht an zu regnen bevor wir unser Alternativrestaurant im Ort erreichen. Aber erst einmal hat der Himmel für uns ein schönes Farbspektakel parat… inklusive Regenbogen 🌈 … noch ohne Regen!

Wir erreichen das Restaurant Los Almendros noch im Trocknen. Hier haben wir zwar nicht so eine schöne Aussicht wie beim Soda Margarita, dafür gibt es hier aber auch Piña Colada zum Essen….

Regnen tut es dann zum Glück erst als wir wieder im Airbnb sind. Dort sitzt das deutsche Pärchen unten am Tisch und schaut und mit großen runden Augen an. Ob wir das auch gespürt hätten?! Neeee… was haben wir denn jetzt wieder verpasst?

Die beiden sind noch völlig von der Rolle, weil gerade die ganze Bude gewackelt hatte. Anscheinend gab es gerade ein Erdbeben, dass bei Google mit einer Stärke von 4.2 angezeigt wird, nicht gefährlich, aber wohl deutlich spürbar und das Epizentrum ist von uns tatsächlich nur 7 km entfernt … und wir haben nix gemerkt 🙈🤪 , wahrscheinlich waren wir da gerade auf der Straße unterwegs zum Airbnb, vielleicht merkt man es dann nicht. Die beiden sind auf jeden Fall einigermaßen fertig mit den Nerven.

Der nächste Morgen weckt uns noch einmal mit einem wunderschönen Sonnenaufgang und Vogelgezwitscher…

Wir sind früh unterwegs, denn heute geht’s weiter Richtung Süden und wir wollen unterwegs mehrere Zwischenstopps einlegen, u.a. im Manuel Antonio NP.

Da wir durch unsere Umplanung der Reiseroute nicht mehr zu dem Cahuita Nationalpark auf der karibischen Seite kommen, bleibt uns eigentlich nur dieser Nationalpark für einen Besuch erreichbar, denn er liegt mehr oder weniger direkt auf dem Weg. Da der Park aber superbeliebt und schnell überlaufen ist, wollen wir möglichst früh dort sein.

Wir stehen also um viertel vor sechs auf und packen unsere Sachen zusammen.

Blöderweise ist ausgerechnet heute morgen Stromausfall, weswegen es auch kein Wasser gibt. Für nen Frühstückskaffee ist zum Glück noch genug in der Leitung und ein Spiegelei können wir, dank Gasherd, auch braten…

Kurz vor der Abfahrt bekommen wir noch einmal Vogelbesuch. Dieses Mal ist ein Schwarm dieser kleineren grünen Vögel unterwegs. Wir sind uns nicht sicher, ob es kleine Papageien oder Sittiche sind, auf jeden Fall treten sie in großen Schwärmen auf und machen einen wahnsinnigen Krach.

Auch das Pferd und die Papageien sind noch einmal da und machen uns den Abschied wirklich nicht leicht…

… um 7:20 sitzen wir dann aber doch wieder auf dem Motorrad und machen uns auf den Weg…

Zuerst geht es noch einmal kurz an den Strand…

… noch ein letzter Blick auf das Meer.

Mal sehen, ob wir noch einmal so eine schöne Unterkunft am Meer haben werden…

… als wir schließlich im Supermarkt noch einmal kurz anhalten um Wasser zu kaufen, sitzt da im Dunkeln ein Papagei auf dem Boden und knabbert genüsslich an einer Banane… einer der Profiteure des Stromausfalls…

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