25. Juli
… wir starten heute erst spät nach dem Frühstück. Das Wetter klart auf, da es aber gestern geregnet hatte, wollen wir der Sonne genügend Zeit geben, die Straße abzutrocknen.
Das Frühstück ist mal wieder total ausgewogen und kalorienarm! … und irgendwie checken die das hier einfach nicht, dass overdone wirklich tot sein muss! Wie kann man es schaffen ein Ei von beiden Seiten anzubraten und dann ist das Eigelb in der Mitte immer noch fast flüssig????
Beim Frühstück lernen wir Christoph kennen. Er ist schon auf dem Rückweg aus Tuk und will heute noch nach Dawson und danach über den Top of the world Highway Richtung Alaska. Er fährt also genau die Route, die wir im letzten Jahr gefahren sind nur anders herum. Eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen. Es ist echt toll, wie schnell wir hier immer mit wildfremden Leuten in Kontakt kommen und wie schnell sie dann nicht mehr wildfremd sind! Christoph erzählt uns, dass die Straße bis Inuvik gut befahrbar ist, besonders heute, wenn wir spät fahren, sollte die Sonne alles abgetrocknet haben und dann sind die vielen Matschstellen kein Problem! ✊?✊?✊?
Wir tanken und dann geht es los…
Auf dem Weg nach Inuvik liegen weitere 346km gravel vor uns
… und zwei Fährüberfahrten. Wir werden den Arctic Circle überqueren und die Grenze zu den Northwest Territories, dem größten und einsamsten Bundesstaat Kanadas. Was für ein Weg! Auf geht’s!
Am Straßenrand bei Eagle Plains steht eine Anzeigentafel, auf der die kritischen Stellen der nächsten Straßenabschnitte angeschlagen sind. Drei Abschnitte werden noch angezeigt! Na dann bin ich ja mal gespannt…
Das Wetter sieht gut aus, die Straße auch! Die BMW fräst sich durch die Landschaft.
Bei km 404 gelangen wir zum Arctic Circle Sign. Zum zweiten Mal überqueren wir diesen Breitengrad, nur dieses Mal bei bestem Wetter und in Kanada!
Die Aussicht ist fantastisch! Wir sind nicht allein … die beiden Biker vom Tombstone Campground sind auch noch da. Wir haben sie eingeholt, naja, sie wollen ja auch langsamer fahren als wir?. Ein Pärchen auf Fahrrädern ist auch dort! Der Hammer, hier mit dem Rad unterwegs! Sie waren schon in Tuk und sind auf dem Rückweg, wahrscheinlich werden wir sie dann auf unserem Rückweg auch nochmal einholen.
Schnell noch eine Duftmarke gesetzt in Form unseres Aufklebers und weiter geht die Fahrt…
Es geht weiter Richtung Grenze zu den Northwest Territories…
vor uns breitet sich die weite Landschaft aus. Die Straße windet sich in weitläufigen Kurven die Berge hinab. Von oben scheint unerbittlich die Sonne – hier geht sie nicht unter. Es ist ziemlich windig, wir sind auch sehr weit oben!
Wir erreichen die Grenze und verlassen den Yukon. Nun sind wir in den Northwest Territories… so weit im Norden waren wir noch nie!
Jetzt sind es nochmal 270 km bis Inuvik. Hier oben sind wir über der Baumgrenze. Soweit das Auge reicht erstreckt sich die Tundra.
Es geht in leichten Schwüngen wieder hinab und wir steuern Fort McPherson an. Kurz vor diesem Ort müssen wir den Peel River überqueren. Die kleine Fähre wartet schon auf uns. Das ist ja praktisch! Ruckzuck sind wir drüben.
Inzwischen ist es richtig warm geworden, kein Wölkchen ist mehr am Himmel und die Sonne knallt unerbittlich auf uns herunter. Gut, dass wir Fahrtwind haben. Wer hätte das gedacht, so hoch im Norden!
Nach weiteren 60 km erreichen wir den Mackenzie River und die nächste Fähre.
Hier haben wir nicht ganz so viel Glück… die Fähre ist gerade auf der anderen Seite, was bedeutet, dass wir eine halbe Stunde warten müssen. Egal – die Sonne scheint… mal ein bisschen rumstehen ist auch ganz schön ?.
Danach sind es noch 127 km bis nach Inuvik. Ziemlich langweilige Kilometer, es geht eine Stunde immer geradeaus auf der total staubigen Schotterpiste. Die Bäume und Büsche rechts und links der Straße sind grau vom Staub und so hoch, dass man die dahinter liegende Landschaft nur wenig durchblitzen sieht… das einzige gute an der Straße ist, dass man schön mit 100 km/h durchknattern kann – trotz Schotter ???.
Dann sind wir endlich da! Das Ende des Dempster Highway und Inuvik ist erreicht!
Wir steuern erstmal den Csmpingplatz in der Stadt an. Beim Check in stellt sich heraus, dass das nächste Restaurant nur noch eine Stunde geöffnet hat… upps! Ist es denn schon so spät? Es ist doch noch taghell! Böse Falle! ?
Also los schmackofatzen… so staubig und dreckig wie wir sind?. Das Alestine’s wurde uns in Eagle Plains schon von Christoph empfohlen – anscheinend der place to be in Inuvik?.
Das Alestine’s ist supernett hergerichtet. Alles total urig, man sitzt draußen in der Sonne. Gekocht wird in einem alten Schulbus. Aus der Musikbox trällert Hippiemusik. Alles super gechillt… wir fühlen uns pudelwohl! Kurz nachdem wir uns hingesetzt haben kommen noch weitere Gäste und werden von der Inhaberin Pam wieder weggeschickt. I’m do ne! Die nehmen die Sperrstunde mit 21h aber sehr genau ?! Haben wir ein Glück, dass wir noch etwas bekommen !
Das Essen ist allerdings auch hier wieder sehr ausgewogen und figurfreundlich! ? ? Oh man! Ich sterbe für einen Salat!!!
… auch hier findet unser Aufkleber ein Plätzchen ?.
Später bauen wir dann fix unser Zelt auf. Die haben hier Podeste aus Holz für die Zelte… seltsam und gar nicht mal so einfach unser Schmuckstück zu befestigen! Da sind die Camper mit den Iglus besser dran… Naja am Ende steht es auch u d wir fallen müde in den Schlafsack.
Es ist 24 Uhr! ???? Taghell! Wie war das noch? Hier geht die Sonne nicht unter …. Wie soll man denn da schlafen?
Not macht erfinderisch ? … André hat sich eine hübsche Schlafmaske gebastelt… ??? Na dann gute Nacht! Bei mir hilft das leider nicht…
…und dann geht um 2:30 die Sonne doch unter – für ne Stunde ca. ??