Besuch am Ende der Welt – zum arktischen Meer nach Tuktoyaktuk

26. Juli

Heute ist der große Tag… wir wollen die letzten Kilometer bis zum arktischen Ozean mit unserem Motorrad befahren!

Wir wollen nach Tuktoyaktuk!

Dies ist noch gar nicht so lange möglich, zumindest im Sommer. Bis vor kurzem war das kleine Dorf Tuktoyaktuk nur im Winter über eine Eisstraße mit dem Rest der Welt verbunden (auch bestimmt ein cooles Erlebnis, die zu befahren…). Diese Eisstraße ist nun Geschichte. Seit September 2017 ist Tuk, wie der Ort Tuktoyaktuk abgekürzt genannt wird, ganzjährig über eine irrsinnig teure neue Schotterpiste erreichbar und seither das Ziel für Abenteurer aller Art… und wir natürlich mit dabei ?.

Nach dem Frühstück geht es los. Weitere 150 km Schotterpiste liegen vor uns… Bei bestem Wetter machen wir uns auf den Weg. Gary und Dave sind eben auch schon an unserem Zeltplatz vorbeigefahren und das Pärchen, dass neben uns zeltet ist such schon unterwegs. Die Reisegesellschaft ist also wieder beisammen ?.

Direkt hinter der Stadt fängt die Tundra an: Keine Bäume mehr, nur niedriges Buschwerk…

Erstmal geht es in schönen geschwungenen Kurven an kleinen Seen vorbei. Diese Seenlandschaft ist der Hauptgrund für die unglaublich hohen Kosten und den großen Aufwand beim Straßenbau. Die Straße ist auf Permafrostboden gebaut und die Landschaft sieht von oben aus wie ein löchriger Schwamm…

Nur die Harten kommen in den Garten! Hier ist alles unterwegs! Es ist schon der absolute Hammer – hier oben auf dieser Straße mit dem Fahrrad … wow!

Mit der Zeit wird die Straße ganz schön kniffelig zu befahren. Man muss sehr genau aufpassen, der lose Schotter ist teilweise wie Zierkies … lauter runde Steine! Durch die Autos und Trucks, die hier regelmäßig vorbei donnern ist der Kies zu regelrechten Haufen und Spurrillen zusammengeschoben worden. Wehe, wenn man da mit einem Zweirad hineingerät!

André nimmt es sportlich und heizt mit ordentlich Speed über den Schotter. Er hat Spaß ? und ich das Gefühl zu fliegen…

Kurz vor Tuk erreichen wir den Viewpoint, des berühmten Pingo Canadian Landmark.

Bei den Pingos handelt es sich um erdbedeckte Eiskerne. Von außen würde niemand vermuten, dass sich in ihnen Eis versteckt. Sie sehen aus wie wunderliche Hügel mitten in der flachen Tundra.

Wie erreichen Tuk!

Am Ortseingang erwartet uns ein schönes Schild und gleich dahinter eine weniger schöne Müllhalde…

Es ist schon grausam! Da fährt man stundenlang Kilometer für Kilometer durch unberührte wunderbare Wildnis ans Ende der Welt und sobald ein paar Menschen da sind, erwischt einen das Übel unserer Spezies…

Tuktoyaktuk

Tuktoyaktuk

Wir durchfahren den Ort und erreichen den arktischen Ozean… endlich am Ziel!

Der begehrte Preis all unserer Strapazen ? – das Foto am arktischen Ozean…

Als wir am Arctic Ocean Sign vorfahren steht da schon ein Motorrad. Shelby, der Besitzer der Varadero kommt uns schon mit aufgekrempelter Buchse entgegengehüpft (hatte seine Füße schon im Wasser) und ist völlig fassungslos: Zwei auf einem bike? Bei der Straße? Naja, so schlimm wars jetzt auch wieder nicht…

und natürlich müssen die Füße rein ins eiskalte Wasser…

Schwimmen soll man hier nicht… ist eh ein bisschen kalt das Wasser ?!

Hier am Arctic Ocean Sign treffen wir alle wieder: Gary und Dave und auch das Pärchen, das neben uns zeltet: Lynn und Gerrit. Anscheinend waren wir dann doch in etwa alle gleich schnell unterwegs ?. Neu hinzu kommt noch ein Pärchen aus der Schweiz. Sie sind mit dem Camper unterwegs und waren auch in unserem Flieger von Frankfurt nach Whitehorse. So klein ist die Welt … am Ende trifft man sich m letzten Winkel Kanadas wieder…

Nach der Fotosession fahren wir in den Ort zurück. Aufkleber kaufen und etwas Essbares finden. Irgendwo soll das einzige Restaurant des Ortes sein: Grandmas Kitchen! Der Schweizer hatte es uns empfohlen, weil er selbst schon so viel davon gehört hatte.

…. und dort treffen wir dann alle erneut wieder. Es ist zum kaputtlachen… man fährt 890 km Schotterstraße bis ans Ende der Welt um dann vor einer improvisierten Pommesbude Schlange zu stehen. ???

Ein richtig kleines Happening hier am Strand von Tuktoyaktuk! Wir sitzen in der Sonne, unterhalten uns und warten auf unser Fish & Chips…

… gewusst wie ? – der Streuner will auch Fisch. Armer Gary…

Nach einer flotten Rückfahrt lassen wir dem Tag bei der nicht untergehenden Sonne ausklingen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert