Mit Vollgas über den Schotter und auf den letzten Metern doch noch Regen

28. Juli

Die Nacht haben wir dann doch überlebt… Der Bär hatte wohl keinen Hunger auf Bärenspray und irgendwann bin ich dann auch eingeschlafen.

Jetzt scheint uns die Sonne auf den Pelz und wir machen uns bereit für die Weiterfahrt.

Erst mal fix geduscht! Naja, die Dusche hier ist nicht so der Hit, ziemlich dreckig und alt! Auf jeden Fall hat es warmes Wasser und danach fühlt man sich doch wesentlich frischer.

Die Sachen sind schnell zusammengepackt. Inzwischen hat man ja Übung. Dann wird noch einmal im Eagle Plains Hotel gefrühstückt. Hier treffen wir auch wieder unsere alten Bekannten Gary und Dave und Shelby, sie sind allerdings schon mit dem Frühstück fertig und wollen zügig abhauen.

Lynn und Garat sind schon vor dem Frühstück um 8:00 Uhr losgefahren. Sie wollen heute bis Tombstone Campground fahren und dort noch zwei Nächte zelten.

Das Stück Straße, was jetzt vor uns liegt ist eigentlich das schlimmste überhaupt. Schon auf dem Hinweg hatten wir hier besonders viel Probleme mit unsere Federgabel, weil man den Schlaglöchern kaum ausweichen konnte und es tierisch holpert!

Als wir das Tal des Red River erreichen wissen wir, dass es wir das meiste geschafft haben. Leider wird das Wetter immer schlechter. Der Himmel zieht sich ganz schön zu. Hoffentlich regnet es nicht!

Schließlich fängt es doch noch an zu regnen!

Jetzt wird es ganz schön spaßig, das kennen wir ja schon von unserem Erlebnis aus dem letzten Jahr beim Dalton Highway! Allerdings ist die Straße hier nicht ganz so schlimm und es wird nicht so schleimig. Außerdem haben wir ja inzwischen Erfahrung ??! Es ist halt einfach nur nass und man hat nicht so eine gute Sicht.

Im Regen erreichen wir den Tombstone Park. Schade, hier wollte ich eigentlich noch Fotos machen. Hier ist es besonders schön und die Landschaft sieht sogar bei Regen unheimlich toll aus.

Im Tombstone Information Center treffen wir auf alte Bekannte: Lynn und Garat sind auch gerade erst angekommen. Mensch, die sind doch 2 Stunden vor uns losgefahren und jetzt erst da? Die beiden haben sich auf jeden Fall auch umentschieden: Sie werden bei dem Mistwetter doch nicht campen, sondern auch weiter bis nach Dawson City fahren.

Nachdem wir uns ein wenig aufgewärmt haben und ganz leckeren Tee von der Dame aus dem Information Center bekommen haben fahren wir das letzte Stück weiter. Jetzt sind es noch 70 km durch den Regen bis die gravel road aufhört und wir endlich auf Asphalt kommen.

André fährt mit Speed über die nasse Straße. Hier ist die Schotterpiste wirklich sehr gut befahrbar, das einzig blöde ist, das man bei dem Spaß natürlich ziemlich dreckig wird! Endlich, nach circa einer Dreiviertelstunde Fahrt erreichen wir den Asphalt!

So doll haben wir uns glaube ich noch nie gefreut, endlich wieder eine vernünftige Straße unter dem Hintern zu haben!

Wir biegen rechts ab in Richtung Dawson City. Diesen Weg kennen wir ja schon vom letzten Jahr. Nach einer Weile fahren wir am Klondike River entlang. Irgendwann sieht man die ersten Häuser der Stadt.

Wir fahren direkt in die Stadt, weil wir ein bisschen Sorge haben, dass wir eventuell kein Zimmer mehr bekommen. Zum Glück kennen wir uns ja schon ein bisschen aus. Wir steuern direkt das Triple J Hotel an und haben Glück. Es gibt noch ein freies Zimmer, ist zwar schweineteuer mit 175 $ aber es ist wirklich schön: neu, sauber und hat ein total gemütliches Bett.

Jetzt müssen wir nur ganz schnell noch unseren Dreck loswerden, sonst machen wir hier alles dreckig! ??

Wir fahren noch einmal ein Stück zurück aus der Stadt zum nächsten Carwash. Hier treffen wir schon wieder Lynn und Garat. Auch die beiden wollen ihre Motorräder erst mal von dem ganzen Dreck befreien.

Es ist doch immer das gleiche mit diesen Carwash – Dingern! Man braucht jedesmal unendlich viele Dollar-Münzen. Also schnell den Dollarschein geschnappt, zum Office gelaufen, die Dollar-Münzen eingetauscht und wieder zurück zu André zum Carwash.

Wir sind als Nächstes dran.

Hinter uns hat sich schon eine Schlange gebildet, da warten zwei Monster-Wohnmobile mit angehängten Autos darauf, auch dran zu kommen.

André spritzt erst das Motorrad mit dem Hochdruckreiniger ab und danach bin ich auch mal wieder dran. (Kenne ich ja schon vom Dalton Highway ?)

Die Frau aus dem Riesenmonster- Motorhome lacht sich kaputt. Sowas hat sie jawohl noch nie gesehen! Wir sind erstmal Gesprächsthema Nummer 1 unter den Rentnern… Aber was soll man machen? Duschen wird total überbewertet – Hochdruckreiniger ist das neue Zauberwort! ???

Jetzt sind wir startklar für Dawson City! Die Zivilisation hat uns zurück!

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