2. August
Nach einer angenehmen Nacht in der kleinen Cabin am Alaska Highway quatschen wir am Morgen mit Peter, dem Besitzer der Cabin, beim Frühstück über Gott und die Welt! Es gibt guten Filterkaffee und ein lecker unamerikanisches Frühstück: Obst, Müsli, Joghurt und Toast!
Danach haben wir noch ein bisschen was zu tun bevor die Fahrt weitergeht…
Das Motorrad muss mal wieder abgespritzt werden – schon wieder alles verdreckt nach der Gruselstraße gestern! Außerdem müssen wir Wäsche waschen und irgendwie mal einen Platz finden, an dem es vernünftig Internet gibt! Die Versorgung hier ist echt unterirdisch, wir hatten extra die Cabin genommen, weil die mit Wifi geworben hatten… Das ist hier aber leider so lahm, dass es mal gerade für E-Mail und WhatsApp reicht ? – und wir müssen eigentlich mal ein bisschen herumtelefoniert, um die nächsten Tage zu planen und vor allem die Unterbringung des Motorrades in Seattle (das gestaltet sich nämlich gar nicht so einfach diesmal!).
Fündig werden wir schließlich in der Bücherei. Dies scheint in diesen Orten hier tatsächlich der einzige Platz zu sein, an dem man Zugang zu High Speed Internet hat… dementsprechend ist hier auch einiges los ?
Watson Lake liegt am Alaska Highway und ist das Einfallstor in den Yukon. Direkt dahinter beginnt Kanadas nächster Bundesstaat: Britisch Columbia. Die Stadt ist für ihren Schilderwald bekannt. Irgendwann hat mal ein einsamer heimwehgeplagter Soldat damit begonnen und ein Schild aufgehängt, mit der Angabe, wie weit seine Heimatstadt entfernt ist. Aus diesem einen Schild ist inzwischen ein ganzer Wald geworden.
Da soll Leopoldshöhe jetzt auch mit dabei sein! Schließlich haben wir extra ein Schild für unser Tour mitgebracht ?!
Aber bei der Masse an Schildern ist es echt gar nicht so einfach ein schönes Plätzchen zu finden…
Schilder, soweit das Auge reicht…
Schließlich finden wit doch noch ein Plätzchen gleich in der ersten Reihe… fix angeschraubt, Aufkleber daneben und fertig!
Weiter geht es Richtung Prince Rupert. Dort wollen wir am 5. August die Fähre nach Vancouver Island nehmen.
Wir fahren den Alaska Highway ein paar Kilometer zurück Richtung Whitehorse und biegen dann auf den Highway 37 ab. Kurz hinter der Abzweigung beginnt British Columbia… wir sind wieder in einem anderen Bundesstaat Kanadas.
Der Highway 37 – auch Cassier Highway – schlängelt sich durch Waldgebiet und an Seen vorbei.
Irgendwann wird es bergiger und die Landschaft immer lieblicher. Man hat fast den Eindruck in den Alpen unterwegs zu sein. Die Sonne scheint, glasklare Seen, die Straße ist gut – geteert! Endlich ?!
Irgendwann kommen wir plötzlich durch einen Ort, der sich Jade City nennt…
Wer hätte das gedacht? Da fährt man mitten durch die Wälder British Columbias und ist plötzlich in einem der bedeutendsten Abbaugebiete von Jadestein… Hier kommt ein großer Teil des echten Schmucksteines her. Wieder was dazugelernt ?!
Kurz bevor wir unser Ziel, die kleine Ortschaft Dease Lake, erreichen, entdecken wir noch am Rand der Straße einen Fuchs. Zuerst denken wir, dass er vielleicht tot ist, weil der total gechillt am Straßenrand liegenbleibt als wir vorbeifahren. Wir drehen und fahren nochmals vorbei – der bleibt immer noch liegen, aber guckt uns hinterher… Als wir dann wieder drehen und ein drittes Mal auf ihn zufahren wird es ihm das doch zu bunt, er setzt sich auf, bleibt aber immer noch entspannt sitzen und lässt sich filmen und fotografieren…
Gegen Abend erreichen wir dann die Arctic Divide Ranch Lodge wo wie für heute Nacht reserviert hatten. Das Zimmer, dass wir eigentlich reserviert hatten ist nicht mehr frei, statt dessen bekommen wir die Suite – ist auch nicht viel teurer und hat eine Küche.
Sehr schön! Wir flitzen gleich noch in den Supermarkt um die Ecke und kaufen ein bisschen was für das Abendessen ein: Chicken und Salat…
Und dann wird gebrutzelt…
Während André das Hähnchen grillt und ich den Salat schnippel, kommt André mit den anderen Gästen der Lodge ins Gespräch. Plötzlich kommt André in die Küche und sagt, du glaubst nicht, wo unsere Nachbarn herkommen! Amy und ihr Mann mit ihrem Schwiegervater sind aus Seattle und siedeln jetzt nach Anchorage Alaska um! Na, wenn das kein Zufall ist! Amy tickert schon ihre Freunde in Seattle über WhatsApp an, vielleicht findet sich über sie eine Bleibe für unsere BMW… Wäre das super!
Wir essen unser leckeres Dinner…
… und dann quatschen wir noch lange mit den Dreien und haben eine Menge Spaß!
2 Gedanken zu „Sign Post Forest – Im Schilderwald von Watson Lake“
08.08.2019 – Der Schilderwald in Watson Lake ist vergleichbar mit dem „Berg der Kreuze“ in Jurgaiciai (Litauen) – ein Etappenziel unserer geplanten Kradreise 07/2020 durchs Baltikum. Unser Ortsschild -Leopoldshöhe- ist sehr
prominent im Schilderwald platziert, super! Ich drücke beide Daumen, dass es über den Kontakt in der „Arctic D.R. Lodge“ zu einem Unterstellplatz in Seattle für die BMW kommt. Das Abendessen sieht übrigens lecker aus!
…das war super lecker ?