Wale!!! ? – Whalewatching in der Johnstone Strait

7. August

Zum Frühstück gibt es bei Karen im B&B pumpkin pancake, Früchte und Spiegelei … Eine etwas eigenartige Kombi, aber lecker – ok, der pancake braucht Sirup ohne Ende damit er nach etwas schmeckt, aber die Spiegeleier ? sind perfekt! Endlich mal jemand, der versteht, was ich meine, wenn ich sage, dass ich das Ei tot haben will! Danke Karen?!

Wir packen und machen uns auf den Weg zum Hafen.

Heute geht es aufs Wasser – um 12h startet unsere Whalewatching Tour mit dem Zodiac! Das bedeutet: Die Motorradklamotten bleiben nochmal in der Tasche ???!

Am Hafen wartet schon ein Pärchen aus Holland auf die Tour. Wir parken und verstauen alles, was wir nicht brauchen in den Seitenkoffern. In der Zwischenzeit trudeln auch die anderen Mitfahrer ein: Eine lustige Truppe… Wir sind insgesamt 10: zwei weitere Pärchen aus Deutschland (das eine war mit uns auf der Fähre) und ein Pärchen aus Kanada. Unser Trupp wird von Iris, ebenfalls deutsch (sie macht hier sowas ähnliches wie Work and Travel), betreut.

Das ist vielleicht ein Job! Immer schön mit Touristen aufs Meer raus und Wale gucken!

Wir werden mit schicken Anzügen ausgestattet… gegen die Kälte und Nässe, außerdem mit integrierter Schwimmweste.

Echt trendy – und so kleidsam ??

Dann kommt der Skipper! Jetzt geht es raus aufs Meer.

Er sagt, dass es draußen leider noch ein bisschen foggy ist, weshalb wir abwarten müssen, wo man am besten gucken kann… Na dann ?

Wir werden mit dem Zodiac in die Johnstone Strait hineinfahren.

Das ist die Meerenge zwischen Vancouver Island und dem kanadischen Festland. Viele kleine Inseln liegen in dieser Meerenge und es ist der Lebensraum vieler Tiere. Die Orcas sind hier zuhause und die Buckelwale kommen im Sommer regelmäßig. Wir sind gespannt, was uns der Tag so bringt…

Es geht erstmal an ein paar Inseln vorbei. Wir sehen Weißkopfseeadler in den Baumwipfeln sitzen (Bilder sind auf der anderen Kamera ?) und genießen die Natur.

Irgendwo liegt ein Kreuzfahrtschiff herum…

Und dann fahren wir zwischen vielen kleinen Inselchen hindurch.

Hier gibt es besonders viel Bull Kelp, das sind riesige Algengeflecht, die im Meer wachsen und für viele Tiere ein super Versteck abgeben.

Wenn man genau hinschaut, kann man siw sehen… auf den Felsen und zwischen den Algen verstecken sich Seehunde. Die Algen sind das perfekte Versteck für die Seehunde, weil Orcas hier nicht hindurchkommen.

Aber hier werden wir nicht fündig.

Keine Orcas weit und breit.

Über Funk erfährt der Skipper, was auf dem Wasser so los ist. Die Orcafamilie, die gesichtet wurde hat sich leider auf den Weg ins Schutzgebiet gemacht.. Da dürfen wir nicht hin, also heißt es jetzt warten und hoffen, dass sie Lust haben, da wieder heraus zu kommen ✊?.

Dafür sind aber eine größere Zahl Buckelwale ? in der Nähe.

Der Skipper dreht am Gashahn und wir hoppeln mit dem Zodiac über die Wellen.

Ganz schön zugig, wenn der Gas gibt! Aber wir haben ja unsere tollen Astronautenanzüge an … jetzt weiß ich warum ?!

… irgendwann erreichen wir das Gewässer wo die Buckelwale gesichtet wurden…

Über Funk geben sich die Skipper der Boote die neuesten Informationen durch… und richtig: weit hinten am Horizont sieht man es spritzen, da atmet ein Wal…

Da müssen wir hin, also nochmal Gas geben…

Jetzt geht das Spiel los: Hier sind einige Wale unterwegs… mindestens 3 (die haben wir zeitgleich auftauchen sehen) aber wahrscheinlich auch mehr. Immer wieder sieht man in der Ferne die Fontäne des atmenden Wales und kurz darauf den Rücken, wie er durchs Wasser gleitet.

Die Kunst ist jetzt sich vorsichtig heranzutasten um sie aus der Nähe zu sehen, ohne sie durch den Motorenlärm zu erschrecken oder zu stören.

Wir dümpeln im Wasser und scannen das Meer ab, Handy und Kamera immer abschussbereit ? wie bei der Jagd. Jagd auf gute Fotos…

Aber die Wale spielen mit uns.

Man hört erst das Schnaufen der Wale wenn sie ausatmen. Ich hätte nie gedacht, dass man das so gut hören kann… Es ist immer das gleiche Prozedere: Es schnauft, entweder nah dran oder halt etwas weiter weg… dann weiß man schon in welcher Richtung der Wal gerade unterwegs ist. Dann taucht er auf und wieder ab, entweder sieht man nur ein bisschen von Rücken oder manchmal den ganzen Rumpf oder aber er taucht für längere Zeit in die Tiefe und zeigt vorher seine Fluke. Darauf warten natürlich alle…

Da ist wieder ein Wal vor uns abgetaucht. Langsam „schleichen“ (kann man das sagen, dass ein Boot schleicht ????) wir uns an die Stelle heran. Irgendwo hier müsste er gleich wieder auftauchen. Er ist ganz nah…

und dann hören wir das Schnaufen direkt hinter uns am Boot!

Wir drehen uns alle um und können ihn sehen, wie er ganz nah abtaucht. Blitzschnell… da hat uns der Wal mal geschmeidig ausgetrickst ?

Wie gesagt, es scheint wie ein Spiel…

Irgendwann haben wir die Wale sich selbst überlassen und sind weiter gefahren…

Der Skipper hatte über Funk Nachricht erhalten, dass ein paar Orcas gesichtet wurden.

Sie sind dann wohl doch noch aus dem Naturschutzgebiet herausgekommenen…

Da müssen wir hin! Wieder fliegen wir über das Wasser, der nächsten Bucht entgegen…

Wir haben Glück und finden 3 Orcas die gemeinsam jagen. Etwas weiter weg ist auch eine Orcamama mit Baby unterwegs. Sie tauchen immer wieder gleichmäßig an der Küste auf und ab.

Wieder zurück im Hafen rödeln wir uns in unsere Motorradklamotten und die Straße hat uns wieder.

Zumindest für eine Weile. Wir fahren heute noch nach Campbell River weiter. Kurz vor Telegraph Cove machen wir Rast:

Abendessen oder so ähnlich ? seit dem Frühstück gab es ja nix und dann die Waltour… so langsam knurrt der Magen.

Kurz bevor wir aufbrechen sehen wir, dass am Horizont hinter uns schon wieder der Nebel anfängt vom Meer aufzusteigen. Bloß das nicht! Also schnell los! Wir fahren dem FOG einfach weg…

Dann sind wir wieder on the road… der Mond geht schon auf … die Sonne im Rücken!