4. August 2018 – Wir starten nach dem Frühstück mit einem kurzen Abstecher beim REI – outdoorshop (wir brauchen noch ein Schloss und uns fehlen definitiv noch Kompressionssäcke für die neuen Schlafsäcke sonst macht die Packerei auf Dauer keinen Spaß…) Richtung Seward. Viel falsch machen kann man auf der Fahrt nicht, wir folgen die gesamte Zeit dem Seward Highway. Je weiter wir uns von Anchorage entfernen umso idyllischer wird die Landschaft. Zu Beginn führt die Straße ein ganzes Stück an der Küste des Turnaround Arms entlang – rechter Hand das Wasser, zum Teil große Sandbänke, da gerade Ebbe ist und linker Hand die Berge – teilweise vom Schnee bedeckt. Nach einer Weile erreichen wir den Beluga Point – ein schöner Aussichtspunkt an dem man, wenn man Glück hat, Belugawale sehen kann – wir haben leider kein Glück, aber die Aussicht ist trotzdem sehr schön.
Überhaupt scheint hier eine Walbegegnung nicht ungewöhnlich zu sein, wenn man solche Schilder aufstellt …
Weiter gehts auf dem Seward Highway. Wir genießen den Ausblick bei der Fahrt, machen aber keine weiteren Stops, da wir den Campingplatz zeitig erreichen wollen – es ist Samstag und mit Sicherheit voll… reservieren ging bei dem Platz den wir ausgesucht haben nicht: first come first serve….
Wir erreichen den Platz um 14h und haben Glück – es sind noch zwei Stellplätze frei. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, machen wir erstmal eine kleine Picknickpause mit Brot und Käse … und machen uns danach auf den Weg zum nahegelegenen Exit Glacier….
Dieser Ausblick macht Lust auf mehr – wir fahren bis zum Besucherzentrum um dort unser Motorrad zu parken. Kaum setzte ich den Helm ab werde ich überfallen – gefühlt 100 Fliegen schwirren um uns herum und es ist unglaublich schwül – seltsam, hier ist doch ein Gletscher!? Na, das kann ja eine schöne kleine Wanderung werden – in Motorradklamotten, den schweren Stiefeln, die Jacke im Arm und verfolgt von etlichen Fliegen machen wir uns auf den Weg… mit von der Partie: die üblicherweise himalayatauglich ausgestatteten Amerikaner, die uns heftig schnaufend, am Wasserrucksack saugend und ihre Wanderstöcke schwingend entgegen kommen … muss ja ganz schön anstrengend sein der Aufstieg ?. Naja es hält sich in Grenzen: Zuerst gehts über einen asphaltierten Spazierweg an diversen Schildern mit Jahreszahlen vorbei, die den Rückgang des Gletschers dokumentieren. Dann windet sich der Weg den Berg hinauf, manchmal muss man ein bisschen klettern und die Sonne brennt ein wenig, aber die meiste Zeit spenden die Bäume Schatten.
Das einzig echt nervige sind diese penetranten Fliegen… Nach einiger Zeit wird es etwas kühler – der Gletscher ist nicht mehr weit…