Höllentrip durchs Hitzetal von Fresno

Nach nur zwei Stunden Schlaf wache ich gerädert auf. Was für ein Tag steht uns bevor! Kein Camping in Sicht! Keine Berge! Nur Hitze und das ungute Gefühl, dass wir etwas ganz großes verpassen.

Zunächst einmal müssen wir den Mädels Beichten, dass sich die Pläne leider geändert haben… sie tragen es mit Fassung…

Nach dem Frühstück sehen wir schnell zu, dass wir auf die Straße kommen. Im Moment sind die Temperaturen noch relativ angenehm, um die 24 Grad. Im Schatten auf der überdachten Frühstücks -Terrasse des Motels lässt es sich gut aushalten… doch der Schein trügt: Es werden über 100 Grad Fahrenheit erwartet!

Beim Frühstück gibt es ein Waffeleisen, was bei Paulina und Florentina große Begeisterung auslöst! Nicht unbedingt, weil sie die essen möchten, sondern eher wegen des Backens 🙈! Essen dürfen wir die dann 🤪!

Aber was für eine Müllproduktion und Plastikschlacht! Überall die Hinweisschilder, man soll Name die Umwelt denken und Müll vermeiden und dann wird hier mit Plaste herumhantiert, man glaubt es kaum: Der Teig für die Waffeln einzeln portioniert .., natürlich in Plastikbechern, die dann weggeworfen werden…

Plastikbesteck! Eier, die einzeln in Folie eingeschweißt sind 🤮🙈🤪!

Da helfen die Pappbecher und Pappteller auch nicht. Man muss mal überlegen, wir befinden uns in einem Motel, wo die Nacht schlappe 200 $ kostet und dann wird hier ein Frühstück aufgebaut, als wäre man an einer schlechten Imbissbude.



Da muss aber noch viel Wasser den Rhein runterfließen, bis hier mal eine Änderung der Einstellung passiert. von wegen Save the environment… und gleichzeitig rennen alle mit ihren Fake Wasserflaschen zum Befüllen herum und futtern dabei mit Plastikgabeln eingeschweißte Eier 😩.

Kommentar von André zum Joghurt: „aber immerhin ist Milch drin!“

Nach diesem erfrischenden Frühstückserlebnis machen wir uns auf den Weg Richtung Küste.

Auf den Höllentrip durchs Hitzetal von Fresno.

Als wir losfahren sind es noch „harmlose“ 91 Grad Fahrenheit, also etwa 32 Grad Celsius. Jetzt schon echt warm zum Motorradfahren. Auf Hose und Stiefel verzichten wir auch heute, um den Helm kommen wir aber nicht drumherum🙄.

Anfangs ist es landschaftlich noch ein bisschen interessant. Es geht halt raus aus den Bergen. Je weiter wir „hinunterkommen“, desto höher klettern die Temperaturen…

Dann wird‘s eintönig! Hinter Fresno kommt das große weite NICHTS…

Der Verkehr wälzt sich auf einer geraden, nie enden wollende Straße durch triste braungebrannte Graslandschaften. Mir tun die Rinder leid, die sich auf den Weiden unter dem einen verbliebenem Baum drängeln… auf der Suche nach Schatten!

Wir suchen auch Schatten! Gibt aber keinen, stattdessen klettern die Temperaturen immer weiter nach oben und erreichen schließlich wieder die 100 Fahrenheit und drüber…

In weiter Ferne flimmern die Berge… da wollen wir hin, hinter diesen Bergen ist die Küste und da hoffen wir auf Abkühlung…

Es dauert ewig!

Als wir die Berge endlich erreichen, sind wir total durch. Endlich! Und wie erwartet bringen sie die erhoffte Abkühlung. Mit jedem Meter, den wir hindurchfahren können wir auf der Anzeige des Motorrades beobachten, wie die Temperatur runtergeht. Mit jedem Meter spüren wir, wie der Wind die Kühle mit sich bringt, bis es tatsächlich wieder so frisch wird, dass ich das Bedürfnis habe, die Jackenärmel zuzumachen…

Es sind erträgliche 68 Grad Fahrenheit… 20 Grad Celsius!

… und dann erreichen wir die Küste und sehen das Meer 🌊 und plötzlich ist es doch gar nicht mehr so schlimm, dass wir nicht in die Berge zum Camping gefahren sind! Das Meer entschädigt!

Das Motel ist nah am Strand gelegen, klein, nichts besonderes, aber sauber und das Zimmer geräumig, mit 100 $ für die Nacht auch ein echter Schnapper in der Gegend.

Direkt nebenan ein nettes typisch amerikanisches Diner, welches vom Breakfast bis zum Dinner alles anbietet. Da fallen wir erst einmal total hungrig ein und sind positiv überraschterer das wirklich gute Essen, die moderaten Preise und netten Leute, die hier arbeiten.


Der kleine Ort Arroyo Grande, in dem wir hier gelandet sind, ist supersüß, mit netten kleinen Läden, einem Park, wo man picknicken kann und tatsächlich einem Kaffee 🥳 – also so eins, wo man draußen an der Straße in der Sonne sitzen kann 😉.

Vielleicht haben wir es doch gar nicht so schlecht angetroffen?

Beim Lunch besprechen wir, wie wir jetzt weiter vorgehen werden: gleich nach dem Essen wollen wir kamikazemäßig im Internet auf die Suche nach einem Campingplatz in der Nähe machen.

Camping hat nämlich immer noch Priorität und es wäre echt toll, wenn wir wenigstens noch die drei Tage vor LA zelten könnten.

Unglaublich, aber Florentina findet dann tatsächlich etwas an einem See bei Santa Barbara, dass noch buchbar ist! Wir können unser Glück kaum fassen. Ein Blick auf die Temperaturen dort in den nächsten Tagen: Tagsüber warm, ja … an die 30 Grad Celsius, aber nachts kühlt es sich ab! Damit können wir leben! Also buchen wir und freuen uns.

Abends geht es an den Strand. Sunset mit Picknick ist angesagt.

Wer hätte das gedacht, durch Zufall sind wir hier an einem Ort gelandet, an dem auch ein breiter Küstenstreifen Dünenlandschaft ist. Genau wie an der Oregon Coast!

Hier erstreckt sich das Naturschutzgebiet Oceano Dunes Natural Preserve State Park über 12 Meilen Richtung Süden und ein Teil des Parks ist auch hier für Fahrzeuge freigegeben.

Außerdem ist ein Teil der Dünen auch offizielles Beachcampinggelände.

Wir genießen den schönen Abend am Strand und freuen uns über den Wind der uns um die Nase weht…

Später geht es noch einmal ins Village zu Bills Bar und wir lassen den Abend bei ein paar Bierchen und guter Musik ausklingen…

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