Los Angeles calling!

Die Nacht war scheiße! Um 2h klingelte der Wecker… Ich wollte die Sterne fotografieren. Waren aber keine da… bewölkter Himmel!

So ein Misst! Statt der Sterne war einer der Typen von gegenüber wach…

Der hatte nichts besseres zu tun, als in sein Auto zu steigen, den Motor anzuschmeißen und mit einem Höllenlärm zur Toilette zu fahren.

Der Oberwitz ist, dass ich in der Zeit, in der er zur Toilette (mit dem 🛻 !) und wieder zurück (mit dem 🛻 !) gefahren ist, zuerst versucht habe meine Sterne zu fotografieren… also Stativ aufbauen, schauen, merken, dass es nicht funktioniert, wegen der Wolken, alles wieder wegräumen… anschließend dann selber zur Toilette gelaufen👣! bin und auch wieder zurück.


Wir waren zeitgleich wieder am Zelt, nur dass die Pappnase in der Zeit den halben Campingplatz aufgeweckt und tonnenweise Benzin verschwendet hat!

Um 4h hat dann noch irgendsoein Idiot von denen mit der Zeltburg für ne Stunde bei laufenden Motor in seinem Auto gesessen. Kein Mensch weiß warum?! 🤬

… so viel zu unsere Gesellschaftsstudie Zeltplatz in den USA!

Wir packen sehr früh unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg Richtung Los Angeles.

Vor uns liegen noch etwa 120 Meilen Fahrstrecke und ungefähr 2 1/2 Stunden Fahrzeit. Natürlich abhängig vom Verkehr und der ist bekanntermaßen gruselig bis mörderisch, je nachdem, zu welcher Tageszeit man dort unterwegs ist.

Entspannt ist es jedenfalls nie!

Also sehen wir zu, dass wir schnell auf die Straße kommen. Jede Minute, die wir eher loskommen bedeutet weniger Stau in L.A.

Es geht erst noch einmal durch die Wälder des Los Padres National Forest Richtung Santa Barbara.

Als wir Santa Barbara erreichen liegt die Stadt im Nebel… Küstenwetter, da hängen die Wolken tief. Das kennen wir schon von unserem Aufenthalt in den Redwoods. Der Vorteil ist, dass es kühler ist, der Nachteil ist die schlechte Sicht…

… und die bleibt uns auch auf der weiteren Fahrt erst einmal noch ein bisschen erhalten.

Wir lassen Santa Barbara hinter uns und erreichen irgendwann Ventura.

Mit der Zeit klart es auf und wird damit leider auch wärmer. Die Sonne kommt durch und verwandelt unser Hirn unter dem Helm langsam zu Mus…

Nach 1 1/2 h Fahrt machen wir irgendwo kurz vor Malibu Pause.

Da wir keine Lust haben uns so kurz vor L.A. in das Verkehrschaos des Speckgürtels der Stadt zu schmeißen fahren wir kurzer Hand die nächstbeste Fast Food Gelegenheit an … Mc Donalds…

Naja , ein Veggieburger, Pommes und Kaffee tun es ja zur Not auch.

Denkste! Aus dem Veggieburger wird es wohl nix! Die haben hier ein komplett anderes Sortiment, als wir es aus Deutschland gewöhnt sind (nicht, dass man da ständig bei Mc Donalds wäre, aber… ). Kein Salat, keine Wraps, Veggie ist sowieso nichts… also gibt es doch nur ne Pommes, auch gut 😉.

Als wir da so sitzen und essen fällt André plötzlich auf, dass er seinen Ehering nicht am Finger trägt.

Misst! Wo ist der denn geblieben? Den hatte er das letzte Mal im Zelt in der Seitentasche. Ist der da etwa rausgefallen? Als ich die Seitenfächer geleert hatte, war mir jedenfalls nichts aufgefallen. Hab allerdings auch nicht mit dem Ring gerechnet und auch nicht darauf geachtet… Schöne Scheiße! Vielleicht ist er ja noch im Zelt… Hoffentlich.


Wir rennen raus und krempeln auf dem Parkplatz das Zelt auf links… nichts!!! Okay, das ist richtig 💩! Was jetzt? Wir gehen wieder rein… Kriesensitzung…

Es kann doch eigentlich nicht wahr sein!? Er muss beim Zusammenpacken wohl doch irgendwie aus dem Zelt gefallen sein! Den finden wir nie! Der kann überall sein und Nirgends… in dem Staub da auf dem Boden!

Beim Blick in GoogleMaps kommt die nächste Ernüchterung: Der Weg, den wir bisher zurückgelegt haben (1 1/2 Stunden) kostet uns jetzt mindestens 2 Stunden, wenn wir wieder zurückfahren… und danach wartet dann noch der Moloch L.A. auf uns. Das alles mit dem Moped? Mit der Matsche im Hirn, die wir jetzt schon haben?

💩💩💩 Aber es nicht zu probieren, ist irgendwie auch keine Option. Was nun?

Schließlich beschließen wir, noch einmal alle zusammen im Zelt und im Auto nachzusehen und dann gemeinsam mit dem Auto zurückzufahren. 16 Augen sehen mehr als 4, besonders bei der Fläche, die wir da ablaufen müssen. Die BMW lassen wir hier stehen und holen sie dann auf dem Rückweg wieder ab. Auf keinen Fall schaffen wir das, die ganze Strecke zurück und wieder hin noch einmal bei den Temperaturen mit dem Moped zu fahren… nicht mit dem Mus im Kopf!


…. und dann passiert etwas ganz wunderbares. Florentina findet in der Ablage der Beifahrertür den Ring! 😅 In einem Haufen Kleingeld liegt er da unschuldig herum…

Da fällt mir wieder ein, dass ich diesen Haufen Coins vom Duschen einfach so aus der Seitentasche des Zeltes gegriffen hatte. Anscheinend habe ich dabei nicht bemerkt, dass sich der Ring darunter gemogelt hatte. Was für ein Glück!

Beflügelt fahren wir weiter… direkt in den Stau!

Google führt uns über die 101 nach Los Angeles und nicht, wie anfangs über die 1, weil das angeblich 15 Minuten schneller geht.

Allerdings geht es dadurch nicht an der Küste lang, sondern landeinwärts… und da haben wir nicht bedacht, dass es dort natürlich viel wärmer ist, als auf der vermeintlich längeren Strecke… und jetzt stecken wir im Staun fest, im Konvoi mit den Mädels, die auch nicht gerade erfahren sind, im Fahren auf den Megahighways mitten durch L.A. …, d.h. wir klemmen auf der LKW Spur, wo die meiste Zeit nichts geht. Würden wir nicht im Konvoi fahren, dann würden wir auf den CarPool Lane wechseln und uns irgendwie durchmogeln …Hauptsache nicht anhalten müssen! Aber so geht das nicht…

… und das bei den Straßen! Besonders die ganz rechte Spur, auf der wir fahren, ist in einem grausamen Zustand. Ständig tun sich vor uns regelrechte Krater im Asphalt auf, die André umfahren muss. Diesmal aufzufüllen, damit man da mit den Reifen nicht hängenbleibt, scheint keinem einzufallen! Wer sich über den Zustand deutscher Autobahnen beschwert sollte hier mal die Strecke fahren… dann ist er still!
Das schlimmste ist aber der riesenhafte Spalt der uns die gesamte Strecke begleitet. Hier scheinen die Betonplatten der Straße auseinandergegangen zu sein und so tut sich ein teilweise 5 cm breiter Spalt auf, wie die Rille einer Straßenbahn. Auch da scheint es keiner für nötig zu halten, dass mal instand zu setzen.

Saugefährlich für Motorradfahrer! Wenn du hier reinkommst… ☠️!

Irgendwie kommen wir doch heile in unserem Hotel in Los Angeles an … 😅

Jetzt bleibt die BMW für die nächsten zwei Tage erstmal stehen!

Nachdem wir uns einigermaßen akklimatisiert haben geht’s los. Wir wollen Los Angeles unsicher machen… zumindest Teile davon…

Heute wollen wir nach Venice.

Wir fahren schon mal in Richtung Venice. Dort haben wir im Internet ein vietnamesisches Restaurant gefunden, das ziemlich gut bewertet ist und auch vegane Speisen anbietet.

Nach den Pommes zum Mittagessen ist uns nach etwas gesunden.

Auf den ersten Blick überzeugt das Restaurant. Die Karte liest sich gut und auch das Ambiente macht einen netten Eindruck. Im Hinterhof kann man schön auf der Terrasse sitzen. Wir freuen uns über die große Auswahl an Gemüsebowls und bestellen.

Die Enttäuschung kommt mit der Entgegennahme unserer Bestellung. Das muss man sich mal vorstellen, da gibt man einen Haufen Kohle aus, fast 100 $, und bekommt das Essen in Pappschalen serviert, auf einem Plastik-Tablett, wie in der Uni-Mensa! Mit Plastikbesteck und Bechern aus Plastik, alles Einweg, das einzig positive sind die Chopsticks aus Holz. Als hätte man sein Essen in einem Fast Food Schuppen To Go bestellt. Aber wir haben zum hier essen bestellt, genau wie die anderen Gäste um uns herum auch. Die sitzen am Nachbartisch in dem lauschigen Außenbereich des Restaurants und schaufeln sich ganz selbstverständlich ihr Essen aus den Pappschüsseln hinein. Alles normal oder was!?

… und so sieht dann unser Tablett nach dem Essen aus, als wäre man mal eben beim Schnellimbiss um die Ecke eingekehrt! Haufenweise Müll, völlig unnötig produziert! Das geht einfach gar nicht! Das ist nicht cool, nicht stilvoll, nicht nachhaltig, das ist einfach nur dumm und schräg! Und bei uns werden die Plastikstäbchen von Q- tips verboten… it´s a long way…

Kann ja jetzt nur besser werden…

Nach unserem kleinen Kulturschock fahren wir weiter rein nach Venice.

André hat am Venice Boulevard einen Parkplatz for free entdeckt, genau gegenüber des Social and Public Art Resource Center (SPARC).
Sehr cool, dort parken wir das Auto und ab da geht es per Pedes durch den Stadtteil.

Der Stadtteil Venice ist cool, kreativ, ein bisschen alternativ, allerdings auch irgendwie hip. Überall entdecken wir bemalte Wände, ausgefallene Läden und witzige Architektur.

Hier hat sich ein Chagall-Fan, den kompletten Zaun bemalt, auch eine gute Idee und ein echter Hingucker.

Nach einem kleinen Fußmarsch erreichen wir Venice Beach passend zum Sunset. Perfektes Timing 😎!

Der Rummel am Ocean Front Walk ist nicht ganz so unser Ding. Haufenweise Billigläden, die alle den gleichen Schnick Schnack und Kitsch loswerden wollen. Aus jedem Laden schallt ein anderer ohrenbetäubender Beat.

Witzig sind aber die vielen Selbstdarsteller unterschiedlichster Couleur. Vom Pianisten, der seinen Flügel auf Rollen dabei hat, bis zum selbstverliebten Möchtegernsänger, mit seinem schrebbelnden Ghettoblaster ist hier alles vertreten. Von überall vermischen sich die verschiedensten Klänge zu einer Kakophonie.

Aber der breite Sandstrand und der Sonnenuntergang sind der Hammer!

Das ist die beste Zeit des Tages! Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Überall ist buntes Treiben. Am Muscle Beach turnen einige Körperkultbegeisterte an den Geräten und finden sich schön und toll.
Im Skate Park und auf der Roller Skate Dance Plaza zeigen die Skateprofis ihr Können. Es herrscht Partystimmung! Hier macht jeder was er will, läuft herum wie er will und lebt sich voll aus …. megaentspannt, megacool, megaanders, megabekifft…

… auf einmal wird´s besonders trubelig und eine Horde Fahrradfahrer kommen klingelnd und lärmend an uns vorbei. Frei nach dem Motto „auffallen ist alles“ hat sich scheinbar alles was Räder und nicht motorisiert ist spontan zusammengetan und fährt jetzt im Konvoi den Strand entlang!

Ein herrliches Spektakel, für Auge und Ohr…

An den Public Arts Walls steigt eine Strandparty. Die Bässe der Musik dröhnen über den gesamten Strand und locken alle Musikbegeisterten an.

Die Musik 🎶 stimmt… Wir mischen und auch darunter.

Sehr cool, im Sonnenuntergang mit wildfremdem Leuten unter Palmen tanzen…

Überall am Strand ist Party… 🎉🥳🍾🪩🪅

…. weiter hinten am Strand, in Richtung Santa Monica, stolpern wir über eine Drumsession🪘🥁🪇….


Einfach nur genial, wie die Leute hier abfeiern….wild zusammengewürfelt kommen hier die unterschiedlichsten Leute zusammen. Bongos, Djembe, ganze Schlagzeuge haben sie hier aufgebaut…

… alles, was Beat erzeugt ist willkommen und wer nichts dabei hat, nimmt sich selbst und tanzt einfach mit!


Venice Beach am Abend ist auf jeden Fall ein Erlebnis!

Auf dem Rückweg zum Auto gehen wir den Abbot Kinney Blvd entlang. Auch eine schöne Ecke von Venice. Süße Lädchen, die aber jetzt schon zu sind und chillige Hinterhofbars und Cafés… und vielmehr gucken…

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