Über den Top of the world Highway nach Dawson City

15. August 2018.

Unser Ziel ist heute der Top of the world Highway – er führt uns direkt nach Dawson City, der Goldgräberstadt schlechthin, wo wir uns für zwei Nächte ein Airbnb gesucht haben.

Die Nacht im RV war ganz ok, ich habe leider sehr unruhig geschlafen und es war etwas kalt… wäre cool gewesen unsere Schlafsäcke hier auszuprobieren, aber naja…

Grundsätzlich ist dieser Campingplatz für einen Zwischenstop gar nicht schlecht, die Plätze sind schön im Wald gelegen und wenn man kein eigenes Zelt hat, haben sie hier neben dem RV ziemlich witzige Schlafmöglichkeiten…

Alaskan Stoves Campground

Alaskan Stoves Campground

z.B. dieses lustige Ei… da ist Bettwäsche drin und man kann es für 21$ mieten, wäre auch eine coole Option wenn man keine Lust hat sein Zelt aufzubauen…

Alaskan Stoves Campground

Alaskan Stoves Campground

Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg: Vom Alaska Highway runter auf den Taylor Highway, der kurz hinter Tok bei Tetlin Junktion Richtung Chicken abgeht und Chicken im Sommer (im Winter ist die Straße zu) mit dem Rest der Welt verbindet.

Nach endlosen Kilometern durch die Wildnis führt er dann zur Grenze nach Kanada.

Da haben wir ja noch das große Fragezeichen, was wir denen wegen des Motorrades sagen… Nicht, dass wir es dann nachher doch nicht in Kanada einlagern können, weil die es uns nicht erlauben ?.

Tetlin Junktion

Unser Ziel ist heute der Top of the world Highway – er führt uns direkt nach Dawson City, der Goldgräberstadt schlechthin, wo wir uns für zwei Nächte ein Airbnb gesucht haben.

Zu Beginn des Taylor Highway steht gleich erstmal ein Schild, das uns aufklärt, dass wir nun in ein Jagdgebiet für Karibou einfahren.

Na prima, Hauptsache die Straße ist nicht voller Jäger…

Taylor Highway

Ist aber nicht so, im Gegenteil es ist unglaublich leer hier.

Wir fahren meilenweit durch Wälder und begegnen keinem Auto, nichts… nur Natur um uns herum.

Der absolute Hammer! Diese Weite an unberührten Wäldern kann man sich als Europäer gar nicht vorstellen… Irgendwo im Nirgendwo halten wir an und wollen endlich mal die Drohne fliegen lassen und das Filmen ausprobieren. Bisher hatten wir nie die Möglichkeit, entweder war zu viel los oder das Wetter hat nicht mitgespielt.

Taylor Highway

Taylor Highway

Es klappt ganz gut und wir lassen sie ein bisschen fliegen und filmen. Was dabei herauskommt können wir uns allerdings erst später ansehen.

Weiter geht es bis Chicken, der letzten Möglichkeit vor der Grenze etwas zu Essen, Kaffee zu trinken und zu Tanken. Hier machen wir eine kleine Pause für besagten Kaffee und können auch mal wieder eine Meldung nach Hause schicken, denn es gibt in dem Informations-, Kaffee- und Souvenirladen Wifi. Das letzte Mal hatten wir Wifi in Fairbanks …

Chicken

Chicken

Chicken ist ein lustiger Ort, eine Ansammlung von Cabins, Restaurant, besagtem Laden und Tankstelle irgendwo im Nichts.

Die Leute von Chicken wollten damals eigentlich den Ort nach dem ptarmigan benennen, dem Schneehuhn – Staatsvogel Alaskas. Als der Name dokumentiert und eingetragen werden sollte, konnte diesen aber keiner von ihnen  buchstabieren und so entschieden die Beamten im Office kurzerhand “ ok, dann heißt der Ort halt Chicken“.

Wir treffen hier zwei Typen aus Quebec, die von Dawson City kommen und in Richtung Anchorage unterwegs sind – schwer bepackt, Ersatzreifen rechts und links vom Tank festgeschnallt… sieht abenteuerlich aus aber auch ein bisschen albern ?.

Nach einem Kaffee und ausgiebigen Schnack mit den beiden Kanadiern fahren wir weiter. Die Straße wird wieder gravel und kommt schön kurvig daher. Eine willkommene Abwechslung zu dem doch so häufigem steten geradeaus hier in Alaska.

Taylor Highway

Taylor Highway

Taylor Highway

Die Strecke ist sehr schön und interessant zu fahren und da das Wetter schön ist auch nicht besonders schwer. Bei Regen wäre das sicherlich anders, das wissen wir ja nun, dann wäre diese Straße so ähnlich wie der Dalton Highway – schön, dass wir hier Glück mit dem Wetter haben, so können wir die Aussicht genießen!

Und die ist von einem Wow – Moment zum Nächsten… es geht weiter durch Wald, Wald soweit das Auge sehen kann und es geht hoch… top of the World halt.

Der Name ist Programm!

Klamm heimlich geht der Taylor Highway in den Top of the world Highway über…

Top of the word Highway

Irgendwann ist die Straße wieder geteert, wie aus dem Nichts und vom Feinsten. Die Kanadier hatten uns schon vorgewarnt – ein klares Indiz, dass die Grenze naht…

Top of the word Highway

Wir machen einen kurzen Halt und holen schon mal die Pässe hervor.

Kurze Lagebesprechung, was wollen wir an der Grenze sagen…

Von zuhause in Deutschland aus hatte André ewig und dennoch erfolglos versucht herauszufinden, ob und wie es erlaubt ist, dass Motorrad länger als 12 Monate in Kanada zu lassen. Durch unsere Versicherungsodyssee am Anfang der Reise wissen wir, dass das nicht so ganz ohne ist. Rein rechtlich ist die Einreise wohl nur für 12 Monate genehmigt… ? Wir beschließen möglichst wenig zu sagen und ansonsten bei der Wahrheit zu bleiben, mal sehen……

Top of the word Highway Grenze

… und dann sind wir schon drüben in Kanada.

Der Grenzübergang war ein Kinderspiel. Es war total leer, ein einsamer Grenzbeamter werkelte an seinem Auto herum und kam dann auf uns zu… Kurze Befragung – kommt ihr aus Deutschland? Wem gehört das Motorrad? Ist das gemietet? … Ah, euer Motorrad, wie lange bleibt ihr in Kanada? Eine Woche – und wo geht es dann hin? Zurück nach Deutschland. Und was macht ihr dann mit dem Motorrad? (hu – das war jetzt die brenzlige Frage?) das lagern wir in Whitehorse bis nächstes Jahr… Ah dann kommt ihr also wieder? Noch ein paar Fragen, ob wir Waffen, Sprengstoff etc. dabei haben (klar, das fährt man ja immer auf nem Motorrad spazieren… weil wir ja sooo viel Platz haben…) Und dann hat er sich die Ausweise geschnappt ist kurz in seinem Häuschen verschwunden und dann wieder rausgekommen… hier eure Pässe, gute Fahrt und Tschüss! – hat sich einen Schlauch geschnappt und zu seinem Auto aufgemacht… Aha, der wollte wohl lieber sein Auto waschen, als Touristen auszuquetschen! Gut so?

Top of the word Highway

Top of the word Highway

Top of the word Highway

Top of the word Highway

Die Landschaft ist wunderschön, weit und breit keine Menschenseele. Wir fahren den Rest des Top of the world Highway bei schönstem Motorradwetter.

So weit das Auge reicht nur Wälder und Berge.

Irgendwann windet sich die Straße ins Tal hinab – unten sieht man den Yukon durch die Bäume schimmern –  am Straßenrand kündigen verschiedene Hinweisschilder die Stadt Dawson City an. Kurz vor der Fähre über den Yukon stehr da plötzlich dieser Fuchs auf der Straße und begleitet uns ein Stück, seine Beute im Maul…

… und dann sind wir endlich an der Fähre. Die ist noch auf der anderen Flussseite, also warten wir.

Dawson City Fähre über den Yukon

Dawson City Fähre über den Yukon

Dawson City Fähre über den Yukon

… die Fähre muss ganz schön gegen die Strömung des Flusses ankämpfen. Schließlich legt sie an und wir fahren drauf.

Dawson City Fähre über den Yukon

Dawson City Fähre über den Yukon

Auf der anderen Flussseite erwartet uns das legendäre Dawson City, das Goldgräber Eldorado am Yukon…

Ein Gedanke zu „Über den Top of the world Highway nach Dawson City

  1. 30.07.2019 – Interessantes Domizil dieses „Wohn-Ei“. Bin gespannt, ob es noch Aufnahmen aus der Sicht Eurer Drohne gibt. Traumhafte Fotos auf dem Top of the World Highway und die positive Erkenntnis, das der Grenzübertritt nach Kanada relativ easy war. Der kleine Fuchs mit der „Maus ?“ im Maul sieht ja lustig aus!

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