Es geht nach Hause…

… heute geht es wieder nach Hause…

Unser Flug geht am Nachmittag, also müssen wir uns bis dahin noch ein kühles Plätzchen suchen um die Wartezeit möglichst sinnvoll und vor allem wenig schwitzend zu verbringen…

Die erste große Tat des Tages ist, dass wir es geschafft haben, den Typ an der Rezeption unseres Hotels zu überreden, dass wir erst um zwölf aus unserem Hotel auschecken. Yes!

Um zwölf geht’s dann erst mal los. Was tut man, wenn‘s  so heiß ist, dass es einem in der Sonne die Rübe wegbrennt und wir dennoch sinnvoll Zeit totschlagen wollen?

Wir gehen ins Kunstmuseum dort ist es kühl, klimatisiert und es gibt einiges zu gucken.

Aber erst einmal müssen wir noch unsere vielen liebgewonnenen Dinge loswerden, die wir uns für die Fahrt gekauft hatten. Da wäre zum Beispiel die niegelnagelneue Kühlbox, immer noch gut gefüllt, mit vielen feinen Dingen, die wir nicht geschafft hatten zu essen und viel zu schade zum wegwerfen. Außerdem haben wir noch unsere Kochplatten sowie das zugehörige Gas, die Yogamatte von Flori und auch noch Floris ausgediente Trekking-Sandalen, die sie sich leider zu klein gekauft hatte. Was machen wir nun mit diesem Dingen?

Als wir vor Jahren auf unserer Afrika Camping Tour unterwegs waren, haben wir am Ende unserer Reise diese Dinge einfach den Mitarbeitern in unserer letzten Unterkunft geschenkt und die hatten sich damals super gefreut. Würde sowas hier vielleicht auch funktionieren? 

Uns fallen die vielen wohnungslosen Menschen ein, die wir unterwegs gesehen haben, vor allem in San Francisco und in Los Angeles. Auch hier in Phoenix haben wir ein paar gesehen, aber die meisten verstecken sich natürlich vor der Sonne. Hm… dann müssen wir mal schauen, ob wir da jemanden finden, der sich vielleicht über unsere Sachen freut.

Auf dem Weg zum Phoenix Art Museum halten wir die Augen offen. Es ist bei der Hitze tatsächlich gar nicht so einfach wohnungslose Menschen auszumachen. Wir wollen schon aufgeben, dann finden wir doch noch jemanden. Ein älterer Mann, der sein Lager am Straßenrand aufgeschlagen hatte. 

Wir sprachen ihn an. Als er unsere Sachen sah, konnte er es kaum glauben, dass wir sie ihm schenken, wollen und er freute sich wie Bolle. 

Was für ein schöner und gleichzeitig beschämender Moment. Einerseits freuten wir uns, dass wir diesem Menschen eine Freude machen konnten, andererseits sind wir gleichzeitig bestürzt und beschämt, dass es in so einem reichen Land wie den USA überhaupt möglich ist, dass man mit derartigen für uns banalen Kleinigkeiten, einem Menschen so eine große Freude bereiten kann. 

Mit einem komischen Gefühl fahren wir weitere Richtung Museum.

Das Phoenix Art Museum ist ein wundervoller Ort. 

Schon architektonisch ist es eine Augenweide. Es ist sehr verschachtelt aufgebaut. Mit Galerien, welche  interessante Einblicke auf die ausgestellten Kunstwerke gewähren. 

Über drei Ebenen können wir hier eintauchen in die Kunst verschiedenster Epochen.

Zu allererst werden Exponate der Zeitgenossen Kunst gezeigt. Besonders interessant sind die ausgestellten Werke von Künstlern, die sich mit der spanischen Vergangenheit dieser Gegend auseinandersetzen und sie teilweise kritisch hinterfragen. Vor allen Dingen bezogen auf die heutige Konfliktsituation zwischen Mexiko und den USA, welche hier in Phoenix natürlich relativ stark präsent ist, da wir uns nicht unweit der mexikanischen Grenze befinden. 

Im oberen Teil des Gebäudes finden wir aber auch altbekannte Klassiker wie Claude Monet oder Frida Kahlo und weitere zeitgenössische Kunst. 

Besonders angetan war ich von den raumgreifenden Installationen. Ich liebe so etwas!

Irgendwann ist dann aber auch diese Zeit vorbei und wir machen uns auf den Weg zum Flughafen. 

Dort haben wir kurzfristig noch mal richtig Trouble bei der Rückgabe des Mietwagen. Paulina hatten sie nämlich bei der Übergabe des Mietwagens in San Francisco einigermaßen über den Tisch gezogen, weil sie zusätzliche Gebühren (Aufpreis für Fahrer unter 25) einfach doppelt abkassiert hatten. Vor Ort in San Francisco war uns das leider viel zu spät aufgefallen, weshalb wir dies nun bei der Rückgabe beheben wollten. 

Was für ein Theater! Keiner wusste Bescheid. Keiner fühlte sich zuständig. Keiner konnte Auskunft geben. Keiner hatte Entscheidungsgewalt 🙄 und die Zeit läuft uns davon…  

Schließlich bekam ich von einer Amerikanerin den Tipp, dass die Leute hier unten in der Garage, also da, wo man die Mietwagen wieder zurückgibt eh überhaupt keine Entscheidungsgewalt und keine Ahnung haben. Wir sollten lieber nach oben zum Ankunfts-Terminal gehen.

Gesagt, getan, ab in den Fahrstuhl und los: Es wird jetzt aber auch wirklich Zeit! Nach knappe 2 Stunden, bis unser Flug losgeht, dementsprechend stehen wir ziemlich unter Druck. 

Der arme Mensch am Ausgabeschalter für die Mietwagen hat das dann alles abgekriegt 🙈… aber oh Wunder, es hat geholfen. 

Plötzlich geht, alles ganz easy. Paulina bekommt ihre zu viel bezahlten Gebühren erstattet, und wir können uns erleichtert auf den Weg zum Flug begeben.

Mit dem Sky Train geht es direkt ans Terminal.

Und dann sitzen wir endlich im Flieger. 

Wie man sieht, ist es auch diesmal wieder ziemlich kalt im Flugzeug. Also alles was wir so haben angezogen zusätzlich noch nach 2-3 Decken gefragt und auf geht’s Richtung Deutschland! 

… und so sieht man dann aus, wenn man nach einer völlig durchfrorenen Nacht endlich in Frankfurt gelandet ist 🤪!

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