Vamos a México

Wir starten am 25.10. in Phoenix am späten Vormittag.

Die heutige Strecke kennen wir zum Teil schon, denn es geht wieder zurück Richtung Kalifornien…

Auf der I-10 durch die Wüste und dann irgendwann Richtung Süden nach El Centro. Dieser Ort ist kurz vor der Grenze. Dort haben wir ein Motel reserviert, dass nur 20 Minuten von der Grenze entfernt ist… nichts besonderes, es ist nur Zwischenstation, nach Mexiko rüber geht‘s dann erst morgen früh, am 26.10., denn wir wollen gleich früh rüber, bevor es voll wird und nachher ewig dauert. Mal schauen, ob der Plan aufgeht… 

Aber das ist Zukunftsmusik, erst einmal müssen wir die langweilige Strecke durch die Wüste hinter uns bringen… 

… und das zieht sich… 

LKWs, Autos, Sonne, staubige Landschaft….

Die gute Nachricht ist, dass unser Klamotten-Konzept ganz gut funktioniert. Es ist zwar bei weitem nicht so heiß wie im letzten Sommer, aber das Thermometer zeigt auch heute schnell 95 Fahrenheit an… irgendwas um die 30 Grad Celsius also und die Sonne knallt erbarmungslos, aber dank unserer weißen Helme, der Meschjacken und Motorradjeans ist es echt erträglich. 

Gegen die langweilige Strecke hilft das natürlich nicht… 2 1/2 Stunden nur geradeaus 🤪

Als wir endlich in Quartzsite, unserem Zwischenstop, ankommen, ist der Hintern Platt und die Füße eingeschlafen….

Da tun die Spiegeleier 🍳 und Hashbrowns richtig gut 👍🏻 

Ab da wird‘s etwas interessanter. 

Wir biegen von der Interstate 10 ab in Richtung Berge. Es geht am ColoradoRiver entlang, von dem wir allerdings nicht viel sehen, aber die Landschaft ist ein klein wenig grüner und hier wird viel Landwirtschaft betrieben… , aber von der fiesen Sorte: Monokultur, Massentierhaltung…

Einmal fahren wir über Meilen an eingepferchten Kühen entlang. Sie stehen unter großen Dächern (wenigstens haben sie dadurch Schatten) auf total schlammiger Erde. Hier wächst kein Gras mehr… nix und es stinkt bestialisch nach Gülle… 

Die Streckenführung ist trotzdem relativ eintönig, vor allem wenn es durch die Felder geht, geht’s schachbrettartig immer geradeaus oder man biegt scharf ab, um dann wieder endlos geradeaus zu fahren. 

Als wir in die Berge kommen wird’s etwas kurviger und es geht wie auf einer Achterbahn hoch und runter… 

Irgendwann wird‘s megastaubig und vor uns eröffnet sich eine weite Dünenlandschaft… 

Sand soweit das Auge reicht… 

Wir haben die Imperial Dunes erreicht. Ein riesiger Sandkasten mitten in der Wüste. Vor uns erstreckt sich eine weite Landschaft aus Sanddünen.

Direkt zu Beginn der Dünenlandschaft stehen rechts und links der Straße Massen an RV‘s in den Dünen. Daneben aufgereiht die unterschiedlichsten Offroadfahrzeuge…

Beim genauen Hinschauen ist dann auch schnell klar, wo der ganze Staub und Sandverwehungen herkommen…

Die brettern hier mit Vollspead auf ihren Offroadvehikeln durch die Dünen und wirbeln dabei eine Menge Sand auf! Was für ein Wahnsinn 🙈!

Wir fahren weiter, immer der Sonne entgegen…

Irgendwann erreichen wir einigermaßen geplättet El Centro und fallen erschöpft aufs Bett…

Resümee des Tages: Das gestrig so toll eingebaute Navi hat sich als totaler Reinfall entpuppt:

  • Wir hatten es besorgt, weil es angeblich die Hitze besser aushalten kann. Dem war aber nicht so. Auch das Teil ist schon nach kurzer Zeit überhitzt und wir mussten im Blindflug weiter fahren. Da es ja immer nur geradeaus ging, war das nicht so schlimm, aber in Zukunft?!
  • Die Befestigung hat keine paar Meilen gehalten, da hing das Ding schon windschief im Cockpit!
  • Trotz der Größe kann man fast nix auf dem Ding erkennen, weil ständig beim Navigieren rausgezoomt wird.

Das ist der Nachteil, wenn man die Dinge nicht vernünftig testen kann, weil das Motorrad Übersee steht 🧐. Bleibt noch das Garmin, was wir auch mitgebracht hatten… Blöderweise passt es nicht in die Halterung des Handys… sehr ärgerlich!

Wir werden also umdisponieren und wieder wie im letzten Jahr mit Andrés Handy navigieren.

Zweite Abendbeschäftigung: wir versuchen schnell noch eine Versicherung fürs Motorrad abzuschließen, die nicht unverschämt teuer ist… (ja, oberschlau, weil wieder mal auf den letzten Drücker 🙈)

Das ist gar nicht so einfach, vor allem, weil das WLAN in unserem Motel dermaßen schlecht ist, dass wir ständig rausfliegen. Parallel versuche ich meine eSim an den Start zu bekommen, was auch nicht so recht klappt… Wunder der Technik 🤪.

Nach einigem hin und her haben wir es dann aber doch geschafft: Versicherung für ca. 100$ und meine eSim funktioniert auch endlich 😅.

Endlich schlafen! Morgen wird’s spannend…

26.10.2024: Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6h. Wir warten auf den Sonnenaufgang, ein flottes Frühstück (Joghurt, Kaffee und Apfel) und machen uns auf den Weg zur Grenze… der frühe Vogel und so 😉.

Es geht Richtung Mexicali, ca. 20 Minuten entfernt, dort wollen wir über die Grenze.

Auf der US amerikanischen Seite fahren wir durch Calexiko, der letzte Ort direkt an der Grenze.

… und dann geht alles ganz schnell…

Für Motorräder gibt es eine Fastline und wir werden einfach so durchgewunken. Schwups sind wir in Mexiko… keine Passkontrolle, kein Stempel nix 😳. Es macht sich eine leichte Panik breit, ob das denn so richtig ist… ein Check im Internet: Man benötigt nur die Touristenkarte und die hatten wir ja online besorgt… müsste also ok sein so. Die Einreisepapiere fürs Moped wollten wir eh erst besorgen, wenn wir von der Baja California aufs Festland übersetzen…

Wir fahren also weiter… ob das alles so richtig ist, werden wir dann an der Fähre in La Paz sehen 🙈.

… weiter geht‘s . Schnell weg von der Grenze!

Hier stinkst und die Luft ist total rauchgeschwängert.

Am Straßenrand wird alle Nase lang irgendwo ein Feuer gemacht. Das kennen wir schon aus Afrika, die verbrennen teilweise ihren Müll oder Grillen in den diversen Streetfood-Ständen…

Je weiter wir uns von der Stadt entfernen, desto besser wird es. Die Rauchschwaden verschwinden, die Landschaft wird einsamer…

Wir fahren die gut 200km ganz entspannt der Sonne entgegen. Links das platte Land, der Küstenstreifen am Golf von Kalifornien und rechts die Berge …

Wunderschön!

Die Temperaturen sind angenehm, da es noch früh ist und die Sonne noch nicht so viel Kraft hat … zeitweise friere ich sogar ein bisschen 😉.

Schließlich erreichen wir um 10:30 am Morgen San Felipe. Hier haben wir den ganzen Tag vor uns …

… bevor es dann morgen weitergeht Richtung Guerrero Negro, auf die Pazifikseite der Baja California 😃:

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