Acatenango… der härteste Hike der Welt?

„Acatenango, der härteste Hike meines Lebens“, so oder ähnliches lasen wir in Vorbereitung zu unserer Reise.

Der fast 4000 Meter hohe Vulkan Acatenango ist einer der höchsten Schichtvulkane Mittelamerikas. Er gehört zum Vulkankomplex La Horqueta. Von dort oben hat man eine tolle Sicht auf den sehr aktiven Nachbarvulkan Fuego. Der spuckt in einer schönen Regelmäßigkeit etwa alle 10 Minuten Lava. Im vergangenen Sommer hatte er teilweise derart große Eruptionen, dass es Überlegungen gab, den Acatenangotourismus einzustellen.

Klar war, wir waren angefixt von den Bildern, die im Netz kursieren: Ein spuckender Vulkan in der Nacht, Lava, die den Berg zum Leuchten bringt, wunderschöne Natur… Da wollten wir auch unbedingt hin.

Aber dann liest du dich ein und denkst nur: „Ach du Scheiße!“

Ein Aufstieg in knapp 4000m Höhe, auf einer Gesamtlänge von ca. 14km müssen etwa 1500 Höhenmeter bewältigt werden… d.h. steil, steil steil 🙈, Atemnot, Höhenkrankheit, bittere Kälte bis -5°C, Wind, der über dich wegfegt.

… und dann war da ja noch mein kleines Problem: seit einem Jahr quäle ich mich mit Knieproblemen herum…

Der Gang vor etwa einem viertel Jahr zum Arzt brachte dann endlich die Erkenntnis: Meniskusriss am Innenmeniskus. Schön zu wissen, was es ist, aber blöd, wenn man vorhat einen 4000er zu beklettern …

Überall steht, körperliche Fitness wäre absolute Voraussetzung. Die Wanderung sehr schwer, insbesondere wegen der starken Steigung, gepaart mit erschwerten Bedingungen durch die Höhe. Der Weg an sich aber wohl nicht allzu anspruchsvoll, also keine hochalpine Bergziegentour!

Was nun? Viele im Netz berichten, dass sie deutlich an ihre Grenzen herankamen. Fitte Leute, die regelmäßig kilometerweit joggen und auch schon diverse hochalpine Wanderungen hinter sich haben. Allen gemein die Aussage: Es ist machbar, aber deutlich anstrengender als erwartet!

Super und dann ich mit meinem Knie! Der Plan war gewesen, sich kontinuierlich auf die Wanderung vorzubereiten. Probewanderungen in Deutschland (gibt ja auch Berge dort), regelmäßig laufen, Fitnesstraining usw. Die Realität mit meinem Knie? Statt mehr Training ging erstmal immer weniger. Ich hatte solche Schmerzen, dass ich kaum gehen konnte. Mein übliches heißgeliebtes Pilates konnte ich schon gar nicht mehr machen, zu groß die Belastung für mein Knie. Eigentlich hätte eine OP auf dem Programm gestanden, aber dann hätte ich mir den Berg komplett abschminken können… Es waren noch etwa 2 Monate bis zum Abflug und es ging nix mehr. Toll!

Statt Vorbereitung auf den Berg also Hyaluronspritzen, Krankengymnastik und Elektrotherapie 🤪!

… und trotzdem wollte mir der Berg nicht aus dem Kopf… Als wir uns nun in Guatemala Antigua näherten musste eine Entscheidung her…

Einfach dran vorbeifahren und es gar nicht versuchen, weil es hirnrissig ist, wie mir zu Hause die meisten einbläuten? Nein, ist irgendwie ein Scheißgefühl… wir würden immer daran denken, es verpasst zu haben! Außerdem verhält sich mein Knie in den letzten Wochen einigermaßen stabil, ich hab die Einlagen, die Bandage…

„ONCE in al life!“

Also macht André sich im Netz schlau. Es gibt die Möglichkeit von Privattouren. Da geht man sein eigenes Tempo und wird nicht mit der Masse den Berg hochgetrieben. Außerdem kann man sein Gepäck auch hochtragen lassen… tja für Geld geht anscheinend alles, aber in diesem Fall ein Segen 😅!

Wir sind natürlich viel zu spät dran, die meisten Anbieter schon Wochen im Voraus ausgebucht.

Na prima, vielleicht hat sich das ja dadurch eh schon erledigt, dann ist’s halt Schicksal. Aber André lässt nicht locker und findet doch einen lokalen Anbieter, der tatsächlich einen Führer für eine private Tour auftreiben kann. Wir buchen die private Tour mit einem Träger für mich, der mein Gepäck hochschleppt.

… und so sitzen wir jetzt hier um 7:30 am Hauptplatz von Antigua im Café Condesa bei einem Kaffee und warten mit anderen Wanderern auf unseren Shuttle zum Einstieg in den Acatenango Hike.

Ein bisschen komisches Gefühl in der Magengegend, denn die anderen, die hier warten sind alle nur maximal halb so alt wie wir 🤪 (wenn das man gut geht 🙈).

Das Shuttle bringt uns zu dem kleinen Ort La Soledad.

Dort befindet sich der lokale Touranbieter Acatenango local adventure. Ein noch recht junges Unternehmen. Im Nachhinein wissen wir, dass wir damit eine super Wahl getroffen haben, selbst wenn wir nicht die private Tour gebucht hätten, wäre dieser Anbieter top gewesen. Sie haben im Vergleich zu den anderen Budget-Anbietern relativ kleine Gruppen und eine wirklich gute Verpflegung sowie Equipment. Du bezahlst also mehr, aber bekommst auch deutlich mehr! 👍🏻

Gestartet wird hier erstmal mit einem wirklich leckeren Frühstück.

Wir sitzen mit den anderen Wanderern im Freien und genießen die Aussicht auf die Berge. Es gibt heißen Tee, Früchte und wirklich leckere Pancakes (eigentlich mag ich die Dinger nicht, aber die waren echt lecker 😋).

Schon jetzt ist es ziemlich kalt, denn anders als vorhergesagt ist es bedeckt und windig.

Beim Frühstück gesellt sich noch eine weitere Gruppe dazu. Die Reiseleiterin sitzt mit uns am Tisch und erklärt, dass die Leute aus Mexico kommen. Ein fröhlich schnatternder bunter Haufen und deutlich älter als wir. Fein, das gibt Mut, jetzt sind wir altersmäßig irgendwo in der Mitte. Fühlt sich besser an 😉!

Nach dem Frühstück gibt es eine Einweisung durch Jesus, der auch gleichzeitig unser Guide für die private Tour ist. Ein Supertyp, spricht ein richtig gutes Englisch und ist superkommunikativ.

Anschließend versorgen sich alle mit dem nötigsten Equipment.

Theoretisch kannst du hier alles ausleihen, was du für die Tour brauchst. Das meiste haben wir aber auch so gehabt. Wir leihen lediglich Wanderstöcke und Wollhandschuhe, sowie einen Leihrucksack für den Träger. Der Träger schleppt 12kg, in seinen Rucksack kommt das gesamte Wasser, was wir nach oben tragen müssen, die Lunchpakete und meine Wechselklamotten.

Packliste für den Acatenango-Hike

  • 2 Paar Socken (einmal Woolpower)
  • Wechselunterwäsche
  • Wechsel T-Shirt
  • langärmeliges T-Shirt
  • lange Unterhose (Woolpower)
  • Mütze (Woolpower)
  • Bandana
  • Tuch oder dünner Schal
  • warme Handschuhe (geliehen)
  • dicke Strickjacke (Woolpower)
  • leichte Daunenjacke
  • Regenjacke
  • Windstopper Aura
  • Zahnbürste
  • Klopapier
  • 4 feuchte Tücher
  • 4 Liter Wasser
  • Snickers/ Nüsse
  • Lunchpaket
  • leichter Rucksack
  • Trekkingrucksack (geliehen)
  • Wanderstöcke (geliehen)

Bevor wir bei dem Wind komplett einfrieren, gehen wir dann endlich los.

Wenn du den Acatenango hochwandest durchquerst du insgesamt drei Vegetationszonen: Den tropisch feuchten Eichenwald (1500m-2700m), den tropischen Bergnebelwald (2500m-3400m) und den tropischen Bergregenwald, was auch die kälteste Region in Guatemala ist (3000m-3976m).

Vor uns liegt eine etwa 5stündige Wanderung, immer hübsch bergauf…

Wir durchqueren also erstmal den tropisch feuchten Eichenwald. Dieses Stück soll der anstrengendste Teil des Hikes sein. Es geht über Stunden sehr steil bergauf. Durch Wald, über offene Felder und Wiesen und wieder in den Wald.

Alleine sind wir in der Regel nie, dafür ist der Hype um den Vulkan zu groß. Alle wollen ihn erklimmen…

und so schnaufen wir gemeinsam mit Heerscharen meist sehr junger Leute den Berg hinauf. Teilweise begleitet von Pferden, die die Lasten (oder manchmal auch Personen) tragen.

Einige Gruppen sind wahnsinnig groß. Da trappeln bis zu 30 Leute an uns vorbei, teilweise die Boombox mit Musik auf der Schulter (Techno brauch es anscheinend überall). Wir lassen sie vorüber ziehen. Ich brauche dieses Gehetze von hinten nicht, völlig unsinnig, so den Berg hinaufzurennen. Am Ende treffen wir sie beim nächsten Halt eh wieder…

Ich habe relativ schnell meinen Tritt gefunden und so geht es Schritt für Schritt beständig den Berg hinauf.

Hin und wieder eine kurze Pause, einen Schluck Wasser trinken und weiter geht’s. Nur nicht zu lange halten, sonst kommt man aus dem Tritt.

… unsere kleine Wandergruppe: rechts Jesus unser Guide, zwischen André und mir unser Träger. Vor dem habe ich einen Mordsrespekt, er ist 62 und läuft diesen Berg fünfmal die Woche an einem Tag hoch und wieder runter (und schleppt dabei mal gerade noch das ganze Gepäck!).

Ehrlich gesagt empfinde ich die Wanderung bislang zwar als anstrengend aber durchaus machbar. Mein Knie verhält sich ruhig, es ist zwar megasteil, aber der Weg nicht zu schmal und eher wie eine kleine Wanderautobahn… keine Steinbrocken im Weg, man muss nicht herumklettern, sondern kann einfach schön weiterstapfen. Mit der Höhe kommen wir bislang auch gut klar. Zudem haben wir insofern Glück mit dem Wetter, dass es bewölkt ist und uns dadurch die Sonne nicht auf den Kopf knallt.

Calas… die wachsen hier auf der Wiese, wie bei uns die Gänseblümchen…

Inzwischen haben wir wieder den Wald erreicht. Es geht weiter steil bergauf. Da die anderen Gruppen uns überholt haben sind wir jetzt ganz allein und können die Natur genießen.

Die Wolken verfangen sich in den Bäumen und tauchen alles in einen mystischen Nebel.

Wir sind im tropischen Bergnebelwald angelangt. Es ist einfach magisch!

Inzwischen haben wir unsere leichten Daunenjacken ausgezogen und gegen die Aura (ich) und das leichte Woolpower (André) eingetauscht. In den Jacken hat man einfach zu stark geschwitzt, und wenn die erstmal nass geschwitzt sind bekommt man die nicht mehr trocken.

Wie diese Pflanze heißt habe ich vergessen. Jesus kam damit plötzlich an und sagte, dass die Blüten eine heilende Wirkung haben. Irgendwie machen die hier daraus Tee (glaube ich), der gut fürs Herz sein soll.

Auf jeden Fall sieht sie sehr witzig aus. Wie die Füße von Hühnern.

Wir erreichen schließlich einigermaßen entspannt den Rastplatz für die Mittagspause.

Erstaunlicherweise sind wir nicht die letzten, nach uns schnaufen noch einige andere Gruppen heran. Die Gruppen, die uns überholt haben sind natürlich schon da. Teilweise sehen die Leute schon ganz schön fertig aus und stöhnen, dass sie es schrecklich anstrengend finden…

Bei uns hält sich der Erschöpfungszustand echt in Grenzen. Anscheinend sind wir doch nicht so unfit 😉, oder haben einfach die bessere Technik (Wettrennen, wer als erster oben ist, nützt dir nix am Berg) und ich hab natürlich einen Vorteil, weil ich kein Gepäck schleppen muss.

Dieser freche Hund hat mir doch tatsächlich das Stückchen Fleisch direkt von der Gabel geklaut! Ich wollte es ihm hinwerfen, weil das eine Stückchen sehr sehnig war, aber der war so schnell… Zack, hatte ich keine brauchbare Gabel mehr 🙈.

Wir essen gemütlich unser Lunchpaket, welches erstaunlich lecker und reichhaltig ist. André holt für unsere kleine Wandergruppe Kaffee ☕️ (den gibt es hier tatsächlich frisch gekocht von ein paar Einheimischen, die hier am Rastplatz einen kleinen Kiosk aufgebaut haben) und danach stapfen wir gleich weiter.

Nach einiger Zeit lichtet sich der Wald wieder. Die Sonne kommt ein bisschen heraus und lässt uns erahnen, wie anstrengend der Aufstieg sein kann, wenn sie die ganze Zeit scheint. Wir haben eher damit zu kämpfen, dass es teilweise empfindlich kalt ist, zumindest, wenn du zu lange Pausen machst. Also gehen wir einfach langsam und stetig weiter.

So sind wir dankbar für ein paar wärmende Strahlen und freuen uns aber auch über die Schatten spendenden Wolken.

Kurz bevor wir die Baumgrenze erreichen verabschiedet sich unser Träger von uns. Da er heute noch wieder den Berg herunter will, möchte er schnell das letzte Stück vorlaufen, das Gepäck in die Hütte stellen und dann zurück.

Wir haben inzwischen nochmals die Garderobe gewechselt und sind zu dem winddichten Regenjacken übergegangen. Hier, wo die schützenden Bäume weg sind, pfeift uns der Wind gehörig um die Ohren. Die Luft ist kalt und feucht, da wir im Grunde durch die Wolken wandern.

Der Weg ist hier vermeintlich einfach, da es kaum noch Steigung gibt. Stattdessen geht der schmale Weg direkt auf den ehemaligen Lavafeldern um den Vulkan herum…

immer hübsch am steilen Abgrund entlang. Der absolute Albtraum für mich!

Eigentlich gut, dass ich das wegen der dicken Nebelschicht durch die wir laufen gar nicht richtig sehen kann 🤪!

Kurz bevor wir das Basislager erreichen wird es dann doch noch einmal echt hart für mich, denn es müssen einige Kletterpassagen überwunden werden. Es geht über verschieden große Geröll- und Gesteinsbrocken den Hang entlang, unter mir immer schön der steile Abgrund (und das bei meiner Höhenangst 🙈).

Erstaunlich, zu was der Mensch so fähig ist, wenn er denn muss. Ich hab mit buchstäblich fast in die Hose geschissen vor Angst, da abzurutschen.

Völlig durchgeschwitzt und gleichzeitig aber total durchgefroren kommen wir im Basislager an und können gleich unsere Zweierkabine beziehen. Eine kleine etwas zugige Hütte. Links zwei Matratzen mit Schlafsäcken, Decken und Kissen, rechts viel Platz für unsere Sachen.

Gut, dass wir das Geld für die Zweierkabine investiert haben! Normalerweise wären wir in dem Ding mit fünf Personen untergebracht, das wäre schön muckelig geworden und wir hätten unsere nassen Sachen nicht so gut zum Trocknen auslegen können… wobei, trocken wird hier bei der Affenkälte und der feuchten Luft eh nix.

Wir werfen als erstes unsere völlig nass geschwitzte Kleidung vom Leib und ziehen die trockene Wechselkleidung an. Puh, bin ich froh über die lange Unterhose von Woolpower! Die habe ich ja schon in Alaska gefeiert, aber hier ist es auch einfach nur göttlich, wie schön warm die hält!

Direkt als wir oben ankamen haben wir Jesus erstmal unser Wasser fürs Kochen abgegeben. Jeder Wanderer muss mindestens 4 Liter Wasser nach oben schleppen, 1 Liter davon wird oben wieder abgegeben. Davon wird Kaffee gekocht und Essen, u.a. auch das heiße Wasser für die Instand-Nudelsuppe, die im Lunchpaket war…

Die gibt’s jetzt erstmal und wärmt schön von innen.

Draußen ist es inzwischen richtig ungemütlich. Der Wind pfeift um die Hütte und es hat sich total zugezogen…

… von wegen Aussicht auf den Vulkan 🙈. Nix sieht man, nur trübe Suppe…

Wir sitzen eingekuschelt im Schlafsack, schauen durch die große Fensterfront der Hütte und freuen uns, nicht da draußen sein zu müssen…

Gegen Abend klart es ein wenig auf, die Wolken verziehen sich und geben den Blick auf den Vulkan und die umliegende Landschaft frei.

Jesus macht ein Lagerfeuer an. Wir krabbeln doch noch einmal aus der Hütte, eingemummelt in Mütze, Schal und allem, was wir so an trockener Kleidung haben und versammeln uns um die Feuerstelle.

Langsam breitet sich ein bisschen Wärme vom Feuer her aus. Im Hintergrund grummelt der Fuego und endlich kann man das allabendliche Spektakel des Berges sehen.

Und er legt so richtig los… Wir sitzen am Feuer und genießen unser Abendessen.

Übrigens auch ein großer Pluspunkt des Veranstalters Acatenango local Adventure… bei anderen Veranstaltern gibt’s lediglich die Instantsuppe, das wars… Wir bekommen Spaghetti Bolognese… richtig lecker 😋, dazu Rotwein 🍷 und zum Nachtisch Marshmallows.

Leider währt das schöne Wetter nicht lange, bald schon zieht es sich wieder total zu, vom Spektakel nichts mehr zu sehen, nur noch zu hören.

Wir kriechen zurück in den Schlafsack und versuchen zu schlafen. Nicht wirklich einfach, mir ist lausig kalt, trotz der drei Zusatzdecken und draußen grummelt es und der Wind pfeift.

Irgendwie nicke ich dann doch irgendwann ein und werde gegen 4 Uhr völlig unsanft wieder geweckt.

Plötzlich gibt es einen Riesenknall, der Boden wackelt und es ist knallorange um mich herum.

Im ersten Moment denke ich, die Hütte steht in Flammen. Ich schrecke hoch und merke, dass es der Vulkan ist, der mit einem Mordskrach Feuer spuckt.

Gefühlt der ganze Berg steht in Flammen und spuckt und grummelt.

Schnell der Griff zum Handy und der verzweifelte Versuch diesen erhabenen Moment einzufangen…

André sitzt inzwischen auch neben mir. Wir sitzen, schauen und staunen…

Wir sitzen da und staunen bis langsam die Sonne aufgeht und den Himmel anfängt in wunderschönen Tönen zu färben.

Irgendwann krieche ich nach draußen in die Kälte auf der Jagd nach dem ultimativen Sonnenaufgangsfoto…

… um dann aber nachher wieder völlig durchgefroren in den Schlafsack zurückzukriechen 🙈

Wir liegen in der Hütte, dick eingepackt und gucken Vulkan!

Gegen 7 Uhr sitzen wir wieder mit Blick auf den Vulkan beim Frühstück an der erkalteten Feuerstelle. Es gibt einen megaleckereren und viel zu großen 🌯 Burrito und Kaffee ☕️.

Auch bei Tage ist der Blick auf den Fuego sehr beeindruckend, zwar sieht man nun die Lava nicht mehr, aber in regelmäßigen Abständen pufft er eine schöne Rauchsäule aus.

Ein letztes Foto am Berg und dann machen wir uns an den Abstieg.

Bei herrlichem Wetter geht es den Berg wieder hinunter. Auch jetzt ist es wieder richtig kalt, der Wind pfeift uns um die Nase.

Die ersten Kilometer oben am Berg sind auch auf dem Rückweg nicht einfach für mich.

Jetzt, wo keine Wolken am Himmel sind und der Blick frei habe ich tatsächlich mit der Höhe zu kämpfen, mir ist schwindlig und schlecht (blöde Höhenangst… da hat man ne schöne Aussicht und wenn man hinschaut, wird es einem flau im Magen).

Die Natur hier ist der absolute Hammer!

Tatsächlich ist der Abstieg zwar landschaftlich wunderschön, jedoch geht das stetige bergab ganz schön an die Substanz.

Als wir nach etwas weniger als drei Stunden endlich wieder unten sind und uns mit den anderen austauschen, stellen wir fest, dass für uns der Abstieg definitiv der schlimmere Part der Wanderung war. Das war bei den meisten anderen Teilnehmern genau anders herum. Die sind beim Aufstieg an ihre Grenzen gekommen.

Tja, so unterschiedlich können Empfindungen sein. War das nun der härteste Hike der Welt? Oder für uns? Ich denke nicht… schon anstrengend, ja. Beim Abstieg sicherlich auch grenzwertig. Aber sowohl André als auch ich haben schon andere Wanderungen als weitaus schwieriger, weil unter Schmerzen erlebt, Es ist also definitiv abhängig von Tagesform, Wetterbedingungen und Einstellung, wie schwierig man diese Wanderung empfindet.

Als wir etwa eine Stunde später bei unserem Hostel abgeliefert werden fallen wir nach einer schönen warmen Dusche erstmal für zwei Stunden ins Bett… geschlafen hatte man ja nicht so viel heute Nacht!

Erst am späten Nachmittag machen wir Antigua unsicher und belohnen uns mit einem leckeren Burger in einer total urigen Kneipe…

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