Auf dem Pacific Coast Scenic Byway geht es weiter. Wir fahren heute von Lincoln City bis Coos Bay.
Laut Reiseführer ist dieser Teil der Strecke der schönste und bietet sehr viele Möglichkeiten für Zwischenstopps.
Peter empfiehlt uns die Gegend um Coos Bay wärmstens. Er meint, dass es die schönste Gegend in diesem Teil Oregons ist.
Wer ist Peter? Ach ja, den haben wir gestern Abend noch kennengelernt und mit ihm am Lagerfeuer angeregte Gespräche geführt.
Er ist unser Campingplatz-Nachbar, ein 70jähriger Typ aus Portland, der sich mit seinem Auto und Fahrrad auf den Weg gemacht hat, die USA zu bereisen.
Ein unheimlich feiner Kerl, der einen sehr differenzierten und nachdenklichen Blick auf sein Land hat.
Da es nachts etwas geregnet hatte, müssen wir ein bisschen warten, bis unser Zelt trocken ist.
Zum Glück ist der Check out erst um 13h und die vor uns liegende Etappe mit ca. 270 km nicht so lang.



So nutzen wir die Zeit, um zu frühstücken, schon einmal das Packen vorzubereiten und bei Starbucks um die Ecke einen ausgiebigen Kaffee zu trinken (da gibt’s nämlich Wifi 🥳).
Pünktlich um 13:30 h (🙈… hat mal wieder etwas länger gedauert) verlassen wir den Campingplatz und Lincoln City.
Es geht aber noch nicht gleich Richtung Coos Bay sondern erst noch zu Fischhändler.
Hier gibt es Smoked Salmon. Von Peter empfohlen, soll der Beste ever sein. Wir kaufen ein kleines Stück. Mal sehen, ob der mit dem Smoked Salmon aus Anchorage mithalten kann 😉.


Und dann geht’s wirklich weiter… Wir machen uns auf den Weg auf den Pacific Coast Scenic Byway.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Depoe Bay. Dieser ehemalige kleine Fischerort wirbt damit, den kleinsten Hafen weit und breit zu haben, ist ein Hot Spot zur Beobachtung von Walen 🐋 und man hat hier eine grandiose Aussicht auf den Pazifik.

Anlass genug für eine Pause mit dem Lachs und Brot und ein Picknick in der Sonne ☀️…



… und mit View! Deshalb heißt dieser Teil der 101 Pacific Coast Scenic Byway… wegen dieser Spots mit herrlicher Aussicht!

Es ist einfach traumhaft. Der Lachs ist echt megalecker, uns scheint die Sonne auf den Pelz… nicht zu warm, gerade angenehm in den Motorradklamotten und der Blick auf das tiefblaue Meer.



Irgendwo da draußen tummeln sie sich, die Grauwale, die diesen Teil der Küste so sehr lieben, dass sie hier ganzjährig zu finden sind und man sie, wenn man Glück hat, sogar von Land aus sehen kann…
Wir haben aber heute kein Glück. Kein Wal in Sicht. Aber wir haben Glück mit dem Wetter und der grandiose Aussicht!


… und das geht gleich noch so weiter! Der weitere Verlauf der Strecke überrascht uns immer wieder mit grandiosen Blicken auf den Ozean und endlose Strände.

Immer wieder hat man dieses WOW – Gefühl und denkt, dass das jetzt der beste Ausblick ever war und dann kommt man um die Ecke oder fährt einen Hügel hinauf und die Natur überrascht und beschenkt einen mit einem noch großartigeren Blick!




Schließlich erreichen wir Cape Perpetua Hier schraubt sich die Straße in vielen Kurven die steile Felsnase hoch. Ein echter Fahrspaß und eine tolle Motorradstrecke.

Oben angekommen werden wir wieder mit einem traumhaften Blick auf das Meer belohnt!



Kurz vor Florence erreichen wir schließlich ein weiteres Highlight der Strecke: der Heceta Head Light Leuchtturm und kurz dahinter die See Lion Cave.
Am Aussichtspunkt zum Leuchtturm hat man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung. Es sieht aus, wie gemalt! Derartig schön und perfekt, dass es fast kitschig wirkt.

Neben uns steht eine Frau und genießt ebenfalls die tolle Aussicht. Sie ist von hier und eigentlich auf dem Weg zum Markt, um Gemüse zu kaufen, weil aber heute die Aussicht ganz besonders gut ist, musste sie einfach anhalten….

Und nun steht sie hier mit uns auf dem Parkplatz und schaut und staunt: Das ist einer der wenigen Tage mit dem perfekten Wetter und der besten Sicht! Was haben wir für ein Glück!
Sie zeigt uns die Kormorane, die unten auf den Felsen sitzen und die Stelle, wo sich an normalen Tagen, die Seelöwen aufhalten.


Heute sind keine 🦭da… Na, dann sind sie bestimmt alle in der Höhle, wenn sie hier nicht sind!
Höhle? Ich erkundige mich, ob sich das ihrer Meinung nach lohnt zur Höhle zu fahren. Der Eintritt ist ja doch recht teurer, ob da zu dieser Jahreszeit überhaupt Seelöwen sind?
Ja bestimmt! Wenn sie hier nicht sind, dann sind sie da!
Damit hat sie uns 😉. Wir steigen wieder auf‘s Bike und fahren Richtung Höhle. Falls nicht viel los ist, wollen wir uns das Spektakel mal anschauen.

Es ist nicht so viel los und wie gut, dass wir hier angehalten haben. Was auf den ersten Blick wie eine totale Touriverarschung wirkt, entpuppt sich als der absolute Hammer!
So etwas fantastisches haben wir noch nie erlebt!
Es ist schon krass an sich: Da haben die einen Fahrstuhl gebaut, der durch den Felsen 180 feet nach unten fährt.






Unten angekommen betreten wir eine andere Welt.

Vor uns eröffnet sich eine riesige Höhle mit Zugang zum Meer. Eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse und ein eher unangenehmer Geruch schlägt uns entgegen:
Wir stehen hinter einem Gitter und beobachten unzählige Seelöwen in ihrem Zuhause. Die Tiere röhren und grunzen, liegen faul auf den Steinen, plantschen und kabbeln sich.



Das Meer schwappt in kleinen und großen Wellen in die Höhle, umspült die Seelöwen, macht Geräusche. Einmalig!


Da hat sich jeder Dollar 💲 gelohnt!

Wieder oben gibt’s noch weitere Aussichtspunkte, von denen man einen guten Blick auf die darunter liegen Felsen hat. Such. Auch diese sind voll besetzt 😉🦭🦭🦭


Noch völlig berauscht von den Eindrücken machen wir uns auf den weiteren Weg auf Pacific Coast Scenic Byway.
Ein weiteres Highlight wartet auf uns, die Oregon Dunes National Recreation Aria State.

Schon von weiten kann man die riesige Fläche Dünen und Sandlandschaft erkennen, die sich hier an der Küste Bus zum Meer erstrecken.

Der größte Teil dieser Landschaft ist Naturschutzgebiet, ein Teil ist jedoch für die Nutzung durch Offroadfahrzeuge freigegeben. Anders würde man die Amerikaner wohl nicht davon abhalten können, die ganze Dünenlandschaft unkontrolliert zu durchqueren. So erlaubt man es an einer Stelle, um den Rest zu schützen.

Hinter Florence fahren wir zu den Dünnen hin, um und das Spektakel einmal anzuschauen. Es ist allerdings zu spät. Die meisten Leute sind schon wieder weg bzw. verladen ihre abenteuerlichen Vehikel.




So fahren wir noch ein Stückchen weiter zum Strand, klettern die Dünen hinauf…
Ein ganz schönes Workout bei dem Sand!


… und genießen die Aussicht! WOW!





Wir erreichen North Bend und Coos Bay und checken im Motel 6 ein.





Krönender Abschuss dieses erlebnisreichen Tages ist der Besuch der richtig amerikanischen Sportsbar gleich um die Ecke: nette Leute, coole Atmosphäre, kaltes Bier vom Fass und gutes Essen… im Hintergrund schöne amerikanische Kneipenmusik von Reggae bis Country… was will man mehr?!