Auf nach Seattle … auf den letzten Drücker zur Fähre in die USA ??

8. August

Heute haben wir einen langen Weg vor uns. Erst ca. 270 km bis nach Victoria, dann auf die Fähre nach Port Angeles und anschließend noch einmal 222 km bis nach Seattle.

Also gibt es nur ein Minifrühstück und dann sind wir schon auf der Straße…

Bei Qualicum Beach machen wir eine Kaffeepause bei bestem Wetter.

… am Strand von Qualicum Beach. Was für ein Bild! Die alte Dame ist tatsächlich schwimmen gegangen! Sportlich… ?? ??

Wir erreichen Victoria in time, aber was ist das ?? ? Überall Stau! So viele Autos! Und das Navi führt uns mitten durch die City ??!

Trotzdem erreichen wir den Fährhafen rechtzeitig. Man soll mindestens 90 Minuten vor Abfahrt da sein… wegen des Einreiseprozesses in die USA! Wir sind um 13:15h da – die Fähre fährt um 15h ? – alles gut also? Denkste! ?

Wir werden gleich nach vorne geschickt und sollen dort warten. Aha, die Motorräder werden also auch hier zuerst angefertigt!? Gut so…

Zwei Harleys warten da auch schon… herrenlos… naja, es ist ja auch noch nicht halb…

Da wir noch ein paar kanadische Dollar haben, versuche ich die gegen etwas Essbares einzutauschen. Gar nicht so einfach – kein Laden weit und breit – nur ein oller Süßigkeitenautomat, und der nimmt natürlich nur coins ?. Naja egal, ein paar Münzen habe ich ja noch und den 10 Dollar ? können wir uns ja einrahmen ?. Ich schmeiße also das Kleingeld in den Automaten und ziehe drei Cookies ???.

Oh man, das wären beinahe ganz schön teure Kekse geworden….

Als ich zum Motorrad zurückkomme waren die Typen von der Grenzkontrolle schon dagewesen – jetzt kommen sie später noch einmal wieder, na toll! War wohl nix mit der frühen Abfertigung….

Hauptsache, die kommen überhaupt noch einmal wieder. Grenzbeamte sind ja manchmal etwas eigenwillig…

Aber da kommen noch 4 weitere Mopeds vorgefahren! Das beruhigt einigermaßen, die müssen ja auch noch gecheckt werden. Die vier Jungs sind Deutsche, drei davon nach Kanada eingewandert und ein Kumpel aus Deutschland mit einer gemieteten BMW.

Wir warten und warten und warten….

Nix passiert, die Herren Grenzbeamte klappern in aller Ruhe die wartenden Autos ab. Die Schlange zur Passkontrolle wird immer länger… Misst! Wenn man nicht rechtzeitig zum Einladen durch die Kontrolle ist, lassen die einen nicht mehr an Bord! Das schreiben die extra auf ihrer Homepage! ? und das alles nur wegen ein paar ???!

Uns wird es zu blöd. Wir stellen uns einfach alle auch schon bei der Passkontrolle an…

und die Schlange ist lang. Ein bisschen kommt einem das wie bei der Einreise in die ehemalige DDR vor – zumindest optisch, ziemlich retro, alles von anno Schnuff .

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt endlich next please über die Lautsprecheranlage. Ok, rein da ins Kabuff…

Der Grenzbeamte schaut nur einmal kurz auf die Ausweise und schickt uns wieder weg: Ihr müsst erst zu eurem Fahrzeug gehen, das hat ja noch keiner gecheckt!

WTF ist das denn jetzt wieder bitteschön! ??? Da kommt ja halt keiner! Interessiert hier aber keinen! Toll!

Alle 6 Motorradfahrer trollen sich also reumütig zu ihren Mopeds zurück und stellen sich brav zu den Fahrzeugen. ?

Dann kommt endlich ein Beamter, labert uns voll von wegen Einreiseprozedere und so weiter und schickt uns dann dahin, wo wir eben erst hergekommen waren: zweites Mal anstehenden an der Passkontrolle ?!

Als wir endlich dran sind, fangen sie schon an einzuladen – die beiden Harleys sind schon im Bauch des Schiffes verschwunden. Misst! Wir waren mit denen zusammen da!

Der Grenzbeamte schickt uns nochmal raus. Er muss erst das ESTA checken … und die Zeit rennt und rennt und rennt. Inzwischen machen sich schon die anderen Motorradfahrer zum Einladen fertig! Hallo?! Die waren viel später da als wir! Aber weil die canadian residents sind, ging das mit der Passkontrolle schneller. Warum dauert das bei uns so lange??? Inzwischen sind wir die letzten, die auf den Pass warten und wir waren eigentlich die ersten!

Endlich! Wir dürfen rein!

Fingerabdrücke… das ganze Programm… und dann bekommen wir den Stempel und die Pässe zurück.

Jetzt aber schnell!

Als wir zu den Motorrädern gelaufen kommen und uns schnell fertig machen, starten die anderen Motorradfahrer gerade ihre Motoren und fahren auf die Fähre. Der Typ vom Beladen schaut uns an und sagt, wir bräuchten uns gar nicht so beeilen, wir würden eh nicht mehr aufs Schiff kommen!

Wie bitte?! ??? Für eine Sekunde bleibt uns das Herz stehen…

wir müssen glaube ich ziemlich verzweifelt geguckt haben, denn er schaut nochmal zu und sagt, es sei denn ihr fahrt jetzt sofort drauf!

André startet den Motor, ich springe noch nicht richtig angezogen auf das losfahrende bike und wir verschwinden im Bauch der Fähre…?

Oben an Deck esse ich erstmal einen ?!

Die Überfahrt ist recht ruhig, die Sonne scheint und wir sind einfach nur happy an Bord zu sein…

Irgendwann kommt die Durchsage, dass wir zu unseren Fahrzeugen gehen sollen. Also ab nach unten und Motorrad losbinden. Beim Anlegen schaukelt es ganz schön… bloß nicht umfallen mit der ganzen Baggage.

Das Tor geht auf und wir fahren raus auf US – Boden…

Na, das war ja einfach! Und so stressfrei ?! Welcome Port Angeles!

… und wir rollen weiter.

Eigentlich müssten wir jetzt auch mal etwas essen. Nur so ein oller Cookie ist auch nicht das Wahre. Aber wieder Burger? Nein danke, danach ist uns nun gar nicht.

Wir beschließen so lange zu fahren, bis irgendwann etwas asiatisches kommt.

Das Warten hat sich gelohnt! Wir finden ein asiatisches Restaurant… von außen ganz unscheinbar entpuppt es sich als ein wahrer Schatz:

Es gibt vietnamesische Gerichte ? yummi! Wir sind begeistert ?!

Gestärkt machen wir uns an die letzten Kilometer bis Seattle. Eine Stunde Fahrt wartet in etwa noch auf uns. Als wir die Stadt erreichen wird es schon dunkel. Leicht kulturgeschockt fahren wir auf der 6-spurigen Fahrbahn (in eine Fahrtrichtung – also insgesamt 12 Spuren ??) der Skyline von Seattle entgegen.

Ein Gedanke zu „Auf nach Seattle … auf den letzten Drücker zur Fähre in die USA ??

  1. 15.08.2019 – 500 Km bis Seattle + Fährfahrt ist schon eine „Kampfansage“. Stau, zeitaufwendige Kontrollen bei der Ein-/Ausreise treibt den Puls in die Höhe. Letztendlich ist ja noch alles noch super gelaufen!

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