Ausflug aufs Eis…

9. August 2018. Wir haben uns heute morgen spontan entschieden noch eine Nacht länger bei Christel und Monty zu bleiben, erstens können wir dann ganz in Ruhe noch zum Motorcycleshop und das Toolkit holen und außerdem braucht André noch eine Trekkinghose, da er seine zuhause vergessen hat. Die Sonne scheint, es verspricht ein superschöner Tag zu werden, den wir nutzen wollen, um einen kurzen Trail zu wandern, bei dem man direkt an einen Gletscher herankommt … zum Anfassen … ?

Also losgehts, wir fahren zuerst zum REI – den Weg kennt man langsam schon auswendig, parken und dann ab in die Herrenabteilung… nach ca. 1 Stunde Herumgesuche und Anproben kommen wir unverrichteter Dinge wieder raus, ein wenig frustriert: das Einzige, was wir ergattern konnten war ein Bärenglöckchen (das brauchten wir auch noch) – aber keine Hose! Null Chance – wie sagte der Verkäufer “ die amerikanischen Hosengrößen sind weiter an der Hüfte und haben kürzere Beine“ – sprich kurzbeinig und dick, na prima ? also muss André zusehen, dass er die eine Hose die er hat nicht vollsaut?…

Auf gehts zum Motorcycleshop – unser Toolkit abholen … und da erwartet uns die nächste Enttäuschung: das bestellte Werkzeug ist noch nicht geliefert worden, es soll voraussichtlich am Montag kommen! Haha da sind wir schon sonstewo aber nicht mehr in Anchorage! Na da haben wir ja gerade nen Lauf, wir Pechvögel… Was tun? Ohne Werkzeug fahren ist schlecht. Nach einigem Hin und Her können wir einzelne Teile aus einem für uns viel zu großen Kit erwerben und uns so einen Notfallsatz zusammenbasteln – die Knarre bekommen wir netterweise geschenkt… puh wäre das auch geschafft!

Und endlich können wir Richtung Gletscher fahren. Es geht erstmal wieder Richtung Süden raus aus Anchorage, an der Potter marsch vorbei und den Turnagain Arm rechterhand… heute ist Ebbe und man sieht fast nur Sandbänke ….

Wir biegen dann Richtung Portage ab und folgen der Straße zum See

Kurz vor dem Parkplatz zum Portage Lake finden wir den Einstieg zum Byron Glacier Trail…

Schnell alles weggeschlossen und auf gehts…. Erst ein kleines Stückchen durch Wald, an einem Bachlauf entlang, der dann immer breiter wird. Die Sonne scheint, der Weg führt die meiste Zeit durch sehr ebenes Gelände mit wenig Steigung… natürlich sehr angenehm zu laufen, besonders in den schweren Motorradklamotten, aber so soll man wirklich den Gletscher erreichen?

Kann man sich gar nicht so ganz vorstellen…

Und doch, dann sind wir tatsächlich da, der Gletscher oder zumindest Teile davon erstreckt sich bis hinunter ins Tal.

Große Teile des Gletschers schmelzen und fließen mit einer erstaunlichen Strömung ins Tal. Der größere Teil des erreichbaren Gletscherfeldes ist von uns durch diese Wasser getrennt… teilweise ganz schön tief. Wir stehen erstmal eine Weile davor und versuchen einen Weg hinüber zu finden, denn eins ist klar: wir wollen da rüber!

… also rein ins kühle Nass! Zum Glück haben wir ja dichte Motorradstiefel – tja, diejenigen, die uns eben noch mitleidig angeschaut haben, weil wir so schwer bekleidet durch die Sonne stapften gucken jetzt in die Röhre und können nicht zum Gletscher ?

Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt!!!

Auf dem Rückweg nach Anchorage kommen wir noch am Alaska Wildlife Conservation Center vorbei… insgesamt ein nicht so toller Abstecher, da sich die meisten Tiere verstecken (da sind wir inzwischen doch ganz schön verwöhnt…) aber kurz vor dem Parkausgang entdecken wir noch einen sehr niedlichen kleinen Schwarzbären, der genüßlich an seinem Fressnapf knabbert…

Im Anschluss fahren wir der Sonne und Anchorage entgegen…

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