Um 10 Uhr haben wir einen Termin bei Yukon Yamaha. Wir wollen unsere neuen Reifen aufziehen lassen… schließlich haben wir dieses Jahr mehrere Tausend km Schotterpiste vor uns…
… und so sieht das aus, wenn man nigelnagelneue Reifen aus Deutschland mitgebracht hat und die dann irgendwie zur Werkstatt bringen muss ?
Es ist 9:45 als wir endlich loskommen.
Obwohl wir so früh wach waren, wird die Zeit am Ende doch wieder knapp…
Ich klettere schnell auf die aufregende Konstruktion und ab geht die Post! Denkste, nach ein paar Metern hält André nochmal an… irgendetwas stimmt mit dem Reifendruck nicht. Die Anzeige für den Hinterreifen blinkt und zeigt nur noch 8 psi an… Nicht gut! Aber wir sind spät dran und hier haben wir eh keine Möglichkeit, Luft auf die Reifen zu bekommen.
Also losfahren, schön langsam und zittern…
Zwischendurch geht der Druck noch weiter runter auf 6 psi. Ein Blick auf das Navi – noch 13km – na prima! Ich liebe sowas ?!(immerhin fahren wir nicht auf Schotter, es sind keine 40 Grad Hitze und es kommen hier zur Not auch noch ein paar Autos vorbei – genau das hatten wir nämlich bei unserer letzten ich habe einen Platten und fahre trotzdem weiter, weil mir nix anderes übrigbleibt – Tour in Colorado?)
Schließlich erreichen wir die Yamaha – Werkstatt, ab da läuft alles reibungslos: Kurze Absprache, was gemacht werden soll – Reifen, Ölwechsel … Gabeldichtung reinigen…
Ihr wollt zum Dempster? Oha! Sicher? Habt ihr Offroad Erfahrung? – Ja, wir sind letztes Jahr den Dalton gefahren und das war sehr matschig… uih der Dempster ist viel schlimmer…. (komisch im Internet haben wir anderes gelesen…)
Ein anderer Kunde bekommt das Gespräch mit und bestätigt uns in dem, was wir gehört haben: Es kommt einfach auf das Wetter an – wenn es trocken ist, dann ist alles prima – bei Regen und Kälteeinbruch wird es kniffelig… Abwarten also und schauen, was kommt ?
Der Typ ist total nett und nimmt uns die paar km mit nach Whitehorse Downtown, wo wir die Wartezeit überbrücken wollen. In seinem Auto wartet seine Tochter – ein nettes Mädel, spricht sehr gut Deutsch (die Mutter ist aus Deutschland) – eine willkommene Abwechslung.
Unten in Whitehorse angekommen lassen wir uns bei der SS Klondike absetzen.
Letztes Jahr war das Museumsschiff leider nicht geöffnet, aber diesmal haben wir Glück! In 10 Minuten startet eine guided tour – sehr schön, die nehmen wir…
Der Guide trägt die Kleidung eines Fireman und steigt komplett in die Rolle ein. Sehr gut gemacht und hochinteressant.
Inzwischen ist es richtig warm geworden, wir verlassen die SS Klondike und gehen die Straße hinunter Richtung Stadt. Das kennen wir alles schon vom letzten Jahr! Wie schön, man fühlt sich fast ein bisschen zuhause ?. Auf gehts zum Baked Café – das hat uns letztes Jahr so gut gefallen und unser Magen knurrt schon ein bisschen. Es gibt leckere Wraps und Kaffee.
Am Nachbartisch sitzt auch ein Deutscher: Heiner – wir kommen schnell ins Gespräch und tauschen uns aus. Er ist seit 4 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs und hat schon die halbe Welt umradelt.
Irgendwann ist der Kaffee alle und wir machen uns auf den Weg zum Yukon Yamaha – unser Motorrad ist fertig, wir können es abholen, es ist alles supi! Na fein, Taxi gerufen und los geht es.
Als wir ankommen steht da schon unser bike mit den neuen Reifen…
Sehr schön! Wir gehen rein um zu bezahlen, da kommt Doug um die Ecke und meint, ja eigentlich ist ja alles ok mit eurem bike mit den Reifen und so, aber … ihr habt ein großes Problem! Irgendwie soll eine Fehlermeldung da sein, die sie nicht auslesen können, das kann nur der BMW Händler. Ihr müsst damit entweder nach Vancouver oder Fairbanks! Puh, da rutscht mir jetzt aber das Herz in die Hose und mir wird ganz schlecht – wir haben doch keine Lust nach Fairbanks zurückzufahren!
Bei dem piepts wohl, wieviele Kilometer das sind!
André sieht auch ziemlich blass aus… wir gehen erstmal zum Motorrad und lassen uns die Fehlermeldung zeigen. Auf dem Display steht check! Ja – sagt André, das ist normal, das macht die BMW immer … aber dann kommt der Code 0819 service ….
? Oh man! Das ist das Datum für den nächsten Service! Und das kann tatsächlich nur der BMW dealer ändern, ist aber kein Code, dass irgendwas mit dem Motorrad nicht stimmt! Die haben ja richtig Ahnung hier!? Aber wir sind einfach nur froh, dass alles ok ist! Ich hab uns schon zurück nach Fairbanks fahren sehen statt Richtung Dempster Highway ?!
Naja, egal – Wir bezahlen, André kauft noch irgendsoein cleaningtool für die Gabel – 42$? Für ein bisschen rotes Plastik – die verdienen sich wund! Raus aufs bike und tanken…
Wir fahren wieder Richtung Whitehorse, wollen eigentlich noch einkaufen, aber am Himmel braut sich ganz schön was zusammen… also sehen wir zu, dass wir vor dem Gewitter zum Marshlake kommen…
Wir schaffen es gerade so. Drinnen im Haus warten nur die Hunde. Marion ist schon wieder weg zum Arbeiten und Phil kommt erst gegen 18 Uhr zurück. Draußen gallert, donnert und blitzt es und wir hängen mit den Hunden ab…
Der Jetlag hat uns wieder voll im Griff! ?
Abends kommt Phil, wir essen Cariboustew (sehr lecker), trinken Bier und quatschen.
Irgendwann kommt André auf die Idee einen Drohnentest zu starten, mal gucken wie der Army Beach von oben aussieht…
Ein Gedanke zu „Neue Reifen und ein Wiedersehen mit der SS Klondike – Vorbereitungen auf die Tour“
30.07.2019 – Das Krad sieht tip-top aus und die „Ruhepause mit Hund“ spricht für eine entspannte Stimmung vor dem Start der Tour 2019 durch Kanada. Luftaufnahmen per Drohne zeigen uns ein wenig von der Region um Army Beach – sieht gut aus!