Photo am Arctic Circle…

13.08.2018 Heute morgen sind wir extra früh, um 6 Uhr, aufgestanden. Wir wollen insgesamt 620 km Motorrad auf unbefestigten Straßen in nahezu unbewohnter Wildnis hinter uns bringen. Für ein Photo am Arctic Circle. Irgendwie sind wir manchmal schon etwas schräg drauf!

Wir fahren extra mit kleinem Gepäck um ca. 7:00 Uhr an unserem Airbnb los. Der erste Blick ging heute morgen in Richtung Himmel, es war etwas bewölkt aber trocken. Puh, wir wussten ja, wenn es auf dem Weg regnet wird es für Motorräder schwierig die 620 km an einem Tag ohne Zwischenfälle zu schaffen. Aber wir sind ja hier um Abenteuer zu erleben. Also ging es, nach einem Katzenfrühstück, los zum Dalton Highway in Richtung Prudhoe Bay. Prudhoe Bay ist in Alaska die nördlichste auf ein Straße erreichbare Stadt. Ein künstlicher Ort, von den großen Ölfirmen geschaffen, als Wohnort für die Ölarbeiter. Ein Ort wo wohl nur die ganz harten Jungs leben. Der Arctic Circle liegt ungefähr auf halbem Wege von Fairbanks nach Prudhoe Bay.

Der 33l-Tank unserer GS Adventure war gut gefüllt, das Abenteuer konnte beginnen. Von Fairbanks aus ging es Richtung Nordosten zur Einfahrt in den Dalton Highway. Nach ca. riner Stunde ruhiger Fahrt waren wir dort. Unterwegs hatten sich uns noch zwei Motorradfahrer aus British Columbia angeschlossen. Die beiden wollten heute bis nach Prudhoe Bay fahren und versuchen die Arctic Sea zu sehen. Dies ist ab Prudhoe wohl nur mit Führern möglich und es gibt limitierte Plätze. Beide hatten fast neue Motorräder, eine GS Adventure und eine Africa Twin. Auf unserer Fahrt wurde der Himmel bereits immer dunkler, aber wir hatten die Hoffnung, dass es trocken bleibt. Die Windfinder WetterApp hat schließlich keinen Regen vorhergesagt. Zumindest nicht für Fairbanks…

Die ersten Kilometer auf dem Dalton waren noch geteert, es tauchten aber bereits immer mehr Bodenwellen und Schlaglöcher auf. Auf dem Visier zeigten sich bereits erste Regentropfen. Dann nach ca. 20 km begann die gravel road. Ein Gemisch aus Erde und Schotter garniert mit reichlich Schlaglöchern und Spurrillen, besonders in den Kurven. Aber Kurven gibt es in Alaska und Kanada ja nur sehr wenige. Ich habe das Fahrwerk der dicken Berta per Knopfdruck von „normal“ auf „sport“ eingestellt und es erstmal ruhig angehen lassen. Unsere kanadischen Motorradkollegen waren schon etwas vorgefahren. Die BMW fühlte sich ab dem ersten Kilometer, trotz Beladung und 2up ride, sehr souverän an. Ich habe das Tempo nach und nach erhöht. Als sich dann noch „Wellblechabschnitte“ hinzugesellten habe ich soweit beschleunigt, dass wir auf den Wellenbergen gesurft sind. Alles wunderbar. Doch dann setzte der Regen ein. In kurzer Zeit verwandelte sich die Fahrbahn in teils schmietseife ähnlichen Schlamm. Die Schlaglöcher liefen langsam voll Wasser und ich konnte nicht mehr genau erkannen wie tief diese waren. Sch…, sch…, sch…!

Mein neuer HJC-Helm war jetzt Gold wert. Es hatte sich bereits während unserer Regenfahrt nach Homer gezeigt, dass er viel bessere Regeneigenschaften besitzt als mein alter Schuberth S2.

Ein Gedanke zu „Photo am Arctic Circle…

  1. 30.07.2019 – Oh mein Gott! Die Rahmenbedingungen für diese Etappe (Schlamm, Regen, Schlaglöcher, 600 km zu zweit auf der BMW) waren sicherlich nicht optimal. Aber die vielen Eindrücke auf der Strecke, atemberaubende Fotos insbesondere am „Arctic Circle“ und die unfallfreie Rückkehr nach Fairbanks entschädigen wohl für viele Unannehmlichkeiten. „Hut ab“ vor der Krad-Besatzung Andre und Antje!!!

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