Puebla

Wir fahren keine zwei Stunden und sind schon in Puebla.

Was für eine riesige Stadt! Irgendwie war uns das gar nicht bewusst, als wir entschieden, dorthin zu fahren. Im Reiseführer stand nur, dass sie toll gelegen ist und viel Sehenswertes hat.

Unser Hotel ist ein echter Schnäpper, wir zahlen nur 35€ pro Nacht.

Schon ein bisschen in die Jahre gekommen, aber supersauber, total nettes Personal und mit einer super Lage. Es liegt direkt am Rand der Fußgängerzone. Wir können sozusagen zur Kathedrale hinüber spucken. Oben auf dem Dach kann man von Dachterrasse aus über die Dächer der Stadt zur Kathedrale auf der einen Seite blicken. Auf der anderen Seite sieht man in der Ferne den Vulkan Popocatépetl …

Willkommensbierchen mit Aussicht 🍺!

Schön! Hier bleiben wir die nächsten drei Nächte.

Am ersten Abend gehen wir ins berühmt-berüchtigte Mural de los poblanos um Chile en Nogada zu essen. Die sollen da am besten sein.

Nur leider hatten die da keine, angeblich ist keine Saison!? 🙄 Na toll! Stattdessen empfiehlt uns der Kellner das Mole-Tasting. Du suchst dir eine Fleischsorte aus und bekommst dazu eine Auswahl an 5 verschiedenen Moles zum Probieren. Naja, diese komischen Moles begegnen dir hier in Mexiko auch alle Nase lang, dann probieren wir dieses rätselhafte Gericht doch hier einmal aus. Die Mole de poblanos soll hier auch eine Spezialität sein und ist beim Tasting mit dabei…

Fazit: Unser Ding sind diese Moles nicht. Irgendwie ne dicke Soße, unterschiedlich gewürzt und teilweise mit Fleischstückchen oder halt auch nicht. Dann bekommt man da tonnenweise Tortillas dazu (das einzig warme an dem Essen), aber da kann ich eigentlich immer nur maximal zwei von essen, dann ist’s mir einfach zu trocken und zu fad.

Wir fanden die Mole poblanos beide geschmacklich am besten, wenn auch sehr intensiv. Viel kann man davon nicht essen. Die anderen Moles waren mir eigentlich fast alle zu scharf, André natürlich nicht 🙄, wobei der hier auch manchmal Tränen in den Augen hat 🤣 (wenn ich nur noch Blut schmecke 🙈).

Die Nacht war gruselig. Leider hat das Zimmer die Fenster zur Straßenseite… ok das war uns klar, aber angeblich sollte es leise sein, wenn man die dicken Fensterläden schließt. Denkste! Und zu allem Überfluss ist die Matratze wie ne Hängematte 🙄. Das kann man für eine Nacht aushalten aber bestimmt nicht für drei.

Also tauschen wir das Zimmer… direkt nebenan ist eins frei, dass das Fenster nach innen hat und die Matratze ist auch ordentlich (eigentlich nicht unsere Art, aber manchmal geht es halt nicht anders).

Während wir auf den Zimmertausch warten, machen wir Puebla unsicher und klappern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab…

Zunächst zur Kathedrale, die ist ja direkt um die Ecke. Allerdings haben wir wieder einmal Pech… Es ist schon wieder Messe 🙈. Wie oft feiern die hier eigentlich Gottesdienst? Naja, die Kathedrale läuft ja nicht weg, versuchen wir es nachher noch einmal.

Weiter geht’s zur Bibliothek.

Die Biblioteca Palafoxiana wurde 1646 auf Initiative des spanischen Bischofs und Vizekönigs von Neuspanien Juan de Palafox y Mendoza errichtet. Sie ist damit die erste öffentliche Bibliothek im kolonialen Mexiko und wird gelegentlich auch als älteste Bibliothek des amerikanischen Doppelkontinents bezeichnet. 1673 wurde ein neues Gebäude fertiggestellt. Die Erdbeben von 1999 beschädigten die Bibliothek, was zu Restaurierungsarbeiten führte. 2005 wurde sie durch die UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. (Wikipedia)

Im Anschluss ist die Kathedrale für die Öffentlichkeit zugänglich… na endlich 😉!

Die Kathedrale von Puebla ist echt beeindruckend. Auf einen Blick ist es schier unmöglich das gesamte Gebäude zu erfassen. Ich liebe ja diese riesigen Deckengewölbe, wenn man da hochschaut, wird einem ganz schwindlig…

Vom großen Hauptplatz an der Kathedrale geht es weiter in Richtung Mercado de Sabores. Dahin müssen wir ein bisschen weiter laufen…

Der Mercado de Sabores ist eine Art Markhalle, wobei bei unserem Besuch eigentlich ausschließlich nur ein Gericht angeboten wird: Cemita Poblanas. Ein ganz besonderes Sandwich, bzw. eher ein Burger, der eine Spezialität aus Puebla ist.

Megalecker! Da ist statt Burgerpatty ein Schnitzel und zusätzlich zum Salat noch richtig viel Avocado… Mal was anderes als Tacos! Aber diese Portionen! Zum Glück haben wir uns den einen Burger geteilt … das haben wir gerade so geschafft 🙈.

Völlig vollgefuttert geht’s zurück ins Hotel… das neue Zimmer beziehen.

Abends geht‘s zum Plazuela de los Sapos. Auch dort erwartet uns eine Besonderheit Pueblas: La Pasita.

Da hat sich vor mehr als 100 Jahren (1916!) ein findiger Gastwirt etwas tolles ausgedacht: Er schenkte einen selbstgemachten Schnaps aus, der schwer an Marsalalikör erinnert und garniert das ganze mit einem Stückchen Käse und einer Rosine schön aufgespießt auf ein Cocktailspießchen. Das Zeug wurde der Renner, verkauft sich seither wie blöde und der Laden hat es sogar geschafft, dass die Bustouren extra vorbei fahren und darüber berichten… und der Wirt? Keine Ahnung, welche Generation da jetzt hinterm Tresen steht, auf jeden Fall bekommt er das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht… pro Glas umgerechnet 2€ 🤪, das ist für hier schon recht viel…

Das Zeug war auf jeden Fall mein Ding! Lecker 😋!

Hier ist es superschön, erinnert uns ein bisschen an Berlin irgendwo zwischen Prenzlauer Berg und Friedrichshain.

Ein lebhafter Stsind viele junge Leute unterwegs, aber auch alte, Künstler auf der Straße, Kunstgeschäfte, kleine süße Kneipen, Bäume an der Straße, alles sehr gechillt…

… und hier haben wir ein super Plätzchen gefunden. Bei einem Bierchen und Erdnüssen, die Kellnerin hatte dafür einen total lustigen Namen, irgendwas wie Kaka… , finde ich leider nicht beim Google-Übersetzer… schade, hätte ich mir gerne gemerkt.

Nachtrag: Dank meines Bruders Georg weiß ich jetzt das Wort: cacahueta! … und wenn ich’s spanisch/deutsch bei Google eingebe, übersetzt es das auch, nur halt nicht andersherum… Scheint tatsächlich mexikanischer Slang zu sein.

Der Typ stand plötzlich da, mit seinen beiden Katzen. Sie scheinen es zu mögen, waren auf jeden Fall tiefenentspannt…

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, heute wollen wir auf den La Malinche hochkraxeln, eine Wanderung auf den nicht mehr aktiven Vulkan. Schön gespornt und gestiefelt stehen wir am Meetingpoint und keiner kommt…

Ein Blick ins Telefon: Aus die Maus .., keine Wanderung! Wegen irgendwelchen umgestellten Bäumen ist der Nationalpark nicht geöffnet und die Wanderung wurde abgesagt. So’n Mist! Was machen wir jetzt mit dem frühen Tag?

Ins Hotel zurück haben wir auch keine Lust… dafür sind wir jetzt zu wach. Eine andere Wanderung auf eigene Faust macht auch nicht wirklich Sinn, wenn man nicht wo… Schön frühstücken wäre gut, aber irgendwie macht alles erst später auf.

Da fällt uns La Cupola ein, davon hatten wir einen Bericht bei YouTube gesehen. Da soll man einen schönen Blick über die Stadt haben und auch ganz gut frühstücken können…. Und die machen auch schon um 8h auf!

Also schlendern wir noch ne Stunde Durchreise langsam wach werdende Stadt, um die Zeit zu überbrücken.

Bekannte Ecken… jetzt bei Tageslicht…

… und dann geht’s rauf aufs Dach zu La Cupola. Pünktlich um 8h betreten wir den Fahrstuhl nach oben. Außer uns ist noch kein Mensch da… eigentlich klar 😉.

Die Aussicht von hier oben ist wirklich fantastisch und wir haben das ganze Restaurant für uns… zumindest am Anfang.

Da ist der La Malinche…. Wenn wir ihn schon nicht erklimmen können, so können wir ihn wenigstens von hier aus sehen!

Das Frühstück ist echt ziemlich gut, endlich mal ein Salat und keine Bohnen 🙈.

Sieht schwer nach Chihuly aus, der Chandelier in der Kuppelmitte… original oder vielleicht ein Nachbau? Auf jeden Fall sehr cool…

Das ist auch etwas schräg… im Boden sind Löcher, durch die du die Autos ganz weit unten sehen kannst,.

Auf dem Rückweg zum Hotel noch ein bisschen die Gegend erkunden;

… noch eine Kirche….

Letzter Abend in Puebla. Die Entdeckungsreise kulinarischer Spezialitäten geht weiter…

… ein bisschen Markthalle…

In der Calle de los dulces… da wird dir schon vom gucken schlecht, bei so viel Süßkram!

Puh! Wir konnten es nicht lassen und ich haben etwas gekauft. Das Zeug war so süß, dass uns ganz schlecht wurde…

Da hilft nur eins: Fritten!

… und last but not least: Taco Arabe… auch typisch für Puebla. Irgendwelche Libanesen haben sich das irgendwann ausgedacht…

Im Grunde ist das einfach Gyros… in diesem Fall mit Blick auf die Kathedrale…

Zum Abschied qualmt der Vulkan Popocatépetl noch so richtig schön vor sich hin…

Ein letztes Frühstück auf der Dachterrasse. Los geht’s. Vor uns liegen drei Fahrtage durch den schwülwarmen Südosten Mexicos bis zur Grenze nach Guatemala. Am 18. November wollen wir dort sein, 💪🏻

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