Tequila!

Bevor wir heute weiterreisen geht es zu einer Tequila Brennerei, zu 7 Siete Leguas.

Denise hat diese Tour für uns organisiert und sie wird sehr exklusiv, wir sind nämlich nur zu fünft, Isabella und Willy, Denise, André und ich…

… erstmal hüpfen wir aber noch ein letztes Mal in den Pool und packen unsere Sachen verabschieden uns von Charly und dann geht’s Richtung Atotonilco, wo die Tequila Destillerie ist.

Wir fahren schön hinter Denise her. Sie steuert zunächst einen Tacostand an. Hier wollen wir frühstücken.

Tacos zum Frühstück? Ich kann’s mir gar nicht vorstellen… bin ja eher der Marmeladentyp 🙈.

Aber gut, andere Länder, andere Sitten…an die obligatorischen Bohnen, die es hier sonst zum Frühstück (und zu jedem anderen Essen 🙈) gibt habe ich mich auch schon gewöhnt, wobei ich sie meist dennoch stehen lasse… ist einfach nicht mein Fall. Heute also Tacos…

… im Zweifel wahrscheinlich eine gute Grundlage, wenn man später Tequila probieren wird 😉.

Der Tacostand, den Denise ansteuert liegt direkt an der Ecke der Hauptstraße in einer kleinen Nebenstraße. Wir parken und finden nach ein paar Minuten Wartezeit sogar ein Plätzchen zum Sitzen an dem einzigen Tisch der unter der kleinen Markise aufgebaut ist.

Es ist ganz schön voll hier. Der Tacostand ist gut besucht. Überall sitzen Leute herum und essen oder warten. Viele nehmen ihr Essen auch mit…

Erstmal orientieren… das Prozedere kennt man ja schon von gestern. Man kann auf diversen Hauptzutaten bestellen, diesmal verschiedene Arten von Rind, Kartoffeln, Käse und noch anderen Sachen, die ich aber schon wieder vergessen habe 🙈.

Anders als gestern kommt hier jemand zum Tisch und nimmt unsere Bestellung auf und das Grünzeug und was man noch so auf den Taco legt, diesmal Kohl, rote Salsa, zwei Sorten Zwiebel, Tomatensoße, steht bereits auf dem Tisch.

Wir bestellen Taco de Barbacoa und Requeson. Barbacoa ist so ein bisschen wie Gulasch, aber nicht mit Fleischstückchen sondern einer Art Pulled Fleisch, Requeson ist mit Käse und wird mein Lieblingstaco 😋. Sehr lecker ist auch der Hibiskustee… den muss ich mir merken.

Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Tequila-Brennerei.

Schon die Einfahrt ist echt beeindruckend. Hier fährt man nicht einfach auf ein Fabrikgelände, nein, wir stehen auf einmal vor einem schlossähnlichen Gebäude mit Wassergraben und einem schweren metallenem Tor…

Das Tor öffnet sich und gibt den Blick auf ein sehr stilvolles großes Gebäude frei, mit schön gestaltetem Hof …

Chick, chick, nobel geht die Welt zu Grunde. Ganz klar: Hier sitzt das Geld!

Wir werden von Christina begrüßt. Sie wird uns über das Gelände führen.

Es ist hochinteressant. Ich hätte nie gedacht, wie aufwändig es ist, so einen Schnaps herzustellen…

Christina erklärt uns sehr genau und ausführlich den Herstellungsprozess, von der Pflanze auf dem Feld bis hin zum Endprodukt.

Der Tequila wird ausschließlich hier in dieser Region, dem Bundesstaat Jalisco und vier weiteren Regionen in Mexiko produziert. Für die Herstellung wird ausschließlich die blaue Agave benutzt, die hier in Massen an den Hängen und auf den Feldern wächst.

Acht bis neun Jahre muss so eine Pflanze wachsen, bis sie geerntet und weiterverarbeitet wird.

In diesen riesigen Öfen wird sie erstmal gegart bis eine süße faserige Masse entsteht.

Man kann diese Fasern auslutschen. Ist echt schön süß und deutlich leckerer, als der Tequila, der später daraus entsteht 🙈.

Sehr beeindruckend war für uns der nächste Prozess. In dieser Brennerei werden nämlich zur Weiterverarbeitung Maultiere eingesetzt.

Die am besten behandelten und gepimperten Mitarbeiter der Firma, wie Christina erwähnt. Denn für sie gibt es strikte Vorgaben. Z.B. werden sie vor Arbeitsbeginn geduscht, arbeiten nur alle zwei Tage und an einem Arbeitstag lediglich eine Stunde. Es gibt nur noch sehr wenige Betriebe, die diese Arbeit von Mulis übernehmen lassen. Viele machen das inzwischen maschinell. Die Firma hier möchte an alten Traditionen festhalten und sich so auch von den anderen abheben.

Den Pferden hat die gegarte Agave auch gut geschmeckt 😉.

Wenn die Masse von den Mulis schön durchgewalzt und weich wurde geht sie in große Metalltanks, wo die Masse vor sich hingärt… , dann wird Flüssigkeit und Fasermasse in großen Kupferkesseln mehrfach destilliert.

Schließlich ist das Endprodukte der reine durchsichtige Schnaps. Der hatte es ganz schön in sich 🤪. Dieser wird hier in dieser Firma noch unterschiedlich zusammengestellt. Sie haben mehrere Standorte in denen unterschiedlich gebrannt wird, um am Ende durch Mischung den perfekten Tequila zu bekommen (zumindest habe ich es so verstanden 🤓).

… und dann kommt der ab ins Holzfass…

Dafür ging es in sehr mondän eingerichtete Ausstellungsräume… wie gesagt, alles chick, chick hier…

Die meisten der Fässer standen natürlich dunkel in einem riesigen Kellergewölbe.

Ein bisschen modrig hier, kühl und ähnlich wie ein Weinkeller. Unzählige alte Holzfässer stapeln dich hier Reihe an Reihe und warten darauf irgendwann einmal abgefüllt zu werden…

In dem sich anknüpfenden Verköstigungsraum wurde es dann noch einmal richtig schick…

… und wir konnten auch einige Tequila probieren.

Mein eindeutiges Urteil, je dunkler desto besser genießbar, mein Ding ist’s dennoch nicht… einfach zu stark🙈.

Insgesamt ein toller und lohnender Besuch. Danke Denise, für die Organisation!

Wir sind megafroh, dass wir das noch mitmachen konnten, auch wenn wir jetzt ein bisschen Gas geben müssen, denn vor uns liegen noch ca. 3 1/2 Stunden Fahrt bis nach San Miguel de Allende.

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