Heute geht’s zurück zum Flughafen. Dieses Mal aber zum Cargo Terminal. Unsere BMW ist da! 😅
Ich hab eben schon mal bei „Wo ist“ auf meinem Handy gespickert (schon schön, so’n AirTag 😉): Alles roger… Unser Beast steht da im Cargo, zuletzt gesehen um 1:45 Uhr, um den Dreh werden sie es wohl ausgeladen haben!


Dank Jetlag bin ich seit 4 Uhr wach, so richtig wach 🙄. Das Gute daran ist, dass ich die Zeit nutzen kann, um zu schreiben, das Schlechte, dass ich garantiert nachher gegen Mittag wieder stehend k.o. bin. Aber naja, so ist das halt…

Auch ein Vorteil vom Jetlag: Wir sind definitiv in time beim Frühstück, nämlich um 7:00 Uhr.

Um 7:40 kommt das Uber und holt uns mit Sack und Pack ab.
Geplant ist, dass wir direkt vom Flughafen zur Werkstatt fahren: Service, die BMW braucht nach der Kilometerfresserei und dem langen Stehen erstmal ein bisschen Streicheleinheiten… neue Reifen, Ölwechsel und so 😉.
Aber so weit sind wir noch nicht. Erst einmal müssen wir überhaupt auf das Flughafengelände raufkommen.
Das ist hier alles abgeriegelt wie ein Hochsicherheitstgefängnis. Am ersten Gatter , laut Google der Eingang, lassen sie uns nicht rein: Einlass nur etwa 100 Meter weiter, bei Gate 11. Na toll! Also schleppt André die Reifen mal grad da rüber 🥵.
Dort machen sie einen mega Aufriss bis wir endlich drin sind: Passport, Foto, tausend Fragen, Besucherkarte… meine Güte, wir wollen doch bloß unser Moped abholen! Aber das wird hier nachher noch lustiger mit der Bürokratie 🤪.

Drinnen heißt es dann erst einmal warten…
Bei Cargo Pack empfängt und Sofia. Die kann zum Glück gut Englisch und kümmert sich um den Papierkram. Ist das angenehm! Wenn ich an das Einreisetheater an den vielen Grenzen in Mittelamerika denke🙈. Hier muss ich einfach nur warten, Papiere rausgeben und irgendwann mal ne Email öffnen, um eine PIN rauszusuchen…
Irgendwann ist sie hier fertig und wir müssen rüber zur Aduana, zum Zoll.
Sie warnt uns schon mal vor: der Zoll hier, das kann lange dauern… manchmal 1 Stunde, manchmal 2-3 Stunden, man weiß nie… Na prima!
Erstmal geht’s raus aus dem Gelände. Genau durch die Tore, durch die wir eben rein sind. Wohlgemerkt mit fetten Motorradreifen im Schlepptau! Ich betone das hier so, weil‘s ab hier skurril wird… wir erwarten nämlich noch eine Batterie für die BMW.
… und das war so:
Vorgestern Nacht kam plötzlich die Nachricht von Overland Embassy, dass die Batterie der BMW im Arsch ist und das Motorrad nicht anspringt. Wir sollten dich bitte ein Überbrückungskabel zum Flughafen mitbringen…
Na super! André hatte extra mehrmals in Abständen daran erinnert, die Batterie mal ans Ladekabel anzuschließen und sich immer das ok aus Panama bekommen. Und jetzt sowas! Die Batterie war mistneu! Und wo bitte schön sollen wir hier ein Überbrückungskabel auftreiben?
So fing die Organisiererei an. Nachdem klar war, dass die da am Flughafen bei Cargo Pack keine Überbrückungsmöglichkeit haben, schrieb André Edward von der Motorradwerkstatt GS Riders Service an. Der hat zum Glück eine passende Batterie da und wir können sie dort abholen.
Das war für gestern Abend geplant und dann kam uns der scheiß Verkehr dazwischen und so sind wir jetzt ohne Batterie am Flughafen und erwarten ein Taxi, dass uns die Batterie bringt.
Was für ein Aufwand! 🙈
So und nun stehen wir hier an dem Gatter, Sofia erklärt den Herrschaften das Problem und die schalten auf stur.
Nein, das ist nicht erlaubt. Eine Batterie darf man nicht einfach mit reinnehmen (Hä? Waren wir hier nicht eben mit den fetten Reifen und einem vollgeladenen Rucksack mit Ersatzteilen reingegangen? 🤪 Wo ist der Unterschied?)
… und überhaupt, wenn André erstmal raus ist, dann kommt er hier sowieso nicht mehr rein. Aha! Diese Tore darf man anscheinend nur einmal im Leben durchschreiten 🙄🤔.
Sofia telefoniert ein bisschen herum. Das Ende vom Lied: Ich werde mit Sofia zum Zoll gehen und den Papierkram erledigen und André geht zurück zu Cargo Pack und sie werden hoffentlich einen Weg finden, diese Batterie reinzukriegen. Sonst kommen wir hier nämlich nicht weg!

… und deshalb sitze ich jetzt hier und warte mal wieder.
Zusammen mit Sofia und einem Dutzend anderen Menschen, die irgendwelche Papiere in der Hand halten. Arbeitsamt-Atmosphäre …
Wir haben Glück, heute geht es verhältnismäßig schnell.
Nach etwas weniger als einer Stunde werden wir aufgerufen, Papierkontrolle… mein Name war falsch geschrieben… und dann bekomme ich den Wisch, mit dem wir nun endlich mit dem Motorrad offiziell eingereist sind. Bingo!
Bleibt nur noch die Batterie…

Da ist das gute Stück! Wir haben es tatsächlich geschafft, das Ding reinzubekommen.
War am Ende glaube ich eine halblegale Aktion:
André bekam auf sein Handy die Nachricht, dass der Fahrer des Taxis da ist.
Die eine Dame von Cargo Pack telefonierte (wahrscheinlich mit dem Fahrer). Es ging hin und her. Diskussionen mit Sofia… Ich hab immer nur Bröckchen des Spanisch aufgeschnappt.
Ging darum, dass das Paket 2 kg wiegt, irgendwie durfte das nicht rein, nicht erlaubt…
Blicke zu uns. Diskussion, dass das Motorrad ja ohne Batterie nicht wegkommt… dann hörte ich was von ner Tasche… und schließlich ist Sofia mit nem Beutel unterm Arm und nem weiteren Kollegen raus… und schaute irgendwie so aus, als wenn sie etwas sehr aufregendes vor hätte 🙈
Die Arme, hoffentlich bringen wir sie nicht in Teufelsküche mit der Aktion!
Aber… ein paar Minuten später rauschte sie triumphierend rein.
In der Hand den Beutel… mit Batterie! 🥳🥳🥳
Jetzt muss das kleine Scheißerchen nur noch eingebaut werden!
Vorher verewigen wir uns aber noch an der Stickerwand bei Cargo Pack. Einmal oben im Büro (wir sind die ersten, die bei Europa kleben) …

… und einmal unten im Lager, bei der Ausgabe…



… und da steht unser Schmuckstück… ein bisschen eingestaubt (wozu haben wir alles gewienert, vor dem Abflug?) aber ansonsten auf den ersten Blick unversehrt.

Jetzt muss André ran: Batterie wechseln…


Läuft soweit 🥳!


Nachdem wir dann auch noch unter der Beobachtung des Cargo-Personals die Reifen am Motorrad befestigt haben geht’s mit der Fuhre abwärts….
Zurück auf die Straße! Und direkt zu GS Riders Service…

Edward erwartet uns schon. Ein super Typ. Echt total entspannt, wenn man sich überlegt, dass der uns einfach so ohne Vorkasse die Batterie zum Flughafen geschickt hat und dann dieses ganze Gewickel…
Jetzt wird erstmal gefachsimpelt und besprochen, was an unserem Beast alles gemacht werden soll…



Und ich schau mich derweil mal in der feinen Motorradwerkstatt um… Hier stehen einige schwere Geschosse herum, macht alles einen sehr guten Eindruck.

Wir verabreden, dass sich Edward meldet, wenn etwas unerwartetes sein sollte, fragen noch nach einem Restauranttipp und verabschieden uns bis morgen. Edward denkt, dass er bis morgen Nachmittag fertig sein wird.
Das ist das empfohlene Restaurant, gleich um die Ecke. Ein super Tipp!


Hier essen wir die in Bogotá super populäre AJIACO, eine Kartoffelsuppe mit Mais, Hühnerfleisch, Kapern und Sahne. Dazu gibt’s Avocado (und die war wieder soooo lecker 😋) und Reis. Einfach hervorragend und wie wir merken auch echt notwendig.., unser Magen hängt inzwischen ganz schön auf Halbacht).




2 Gedanken zu „The Beast is back und die Sache mit der Batterie“
Na das waren ja Überraschungen… ich bin immer baff, wie ihr die Probleme meistert!!
Dann nun gute Reise…
🙈rund läuft‘s ja selten …