Die Fahrt hinüber von Guatapé nach Medellin entpuppte sich als recht kurzweilig. Wir hatten nicht viel erwartet. Einen Fahrtag halt, der mehr oder weniger anstrengend werden würde… je nachdem, wie heftig der Verkehr auf der Strecke werden würde.
Auf jeden Fall starten wir bei bestem Reisewetter. Die Sonne scheint und es ist nicht zu heiß.

Auch unterwegs haben wir einigermaßen Glück. Die Straße ist erträglich voll, nicht zu viele stinkige LKW und wir kommen gut vorwärts. Irgendwann entscheidet sich das Navi für einen anderen Weg… eigentlich wären wir von oben in die Stadt gefahren, nun geht‘s irgendwie doch von der Seite, Richtung Flughafen… auf der ursprünglichen Strecke ist Stau… na hoffentlich bleibt der da!


Nach etwa einer Stunde kommen wir an einem Restaurant vorbei, in dem scheinbar die halbe arbeitende Nachbarschaft zu Mittag isst. Gute Idee, das Frühstück ist auch schon etwas her. Also fahren wir ran. Gute Entscheidung! Es gibt einfach nur Mittagessen, für alle das gleiche und es ist hervorragend! Am besten schmeckt mir die Suppe 😉.

Wir erreichen schließlich die Abzweigung: links Flughafen, rechts Medellin… und da steht auf einmal was von Tunnel und das Navi zeigt auch hier Stau an… Nee ne!? Tunnel doof und Stau auch.
Als wir gerade Richtung Tunnel abbiegen sehen wir auf dem Navi die schöne kurvige Straße, die scheinbar über den Berg führt, warum hat uns das Navi denn nicht da lang geschickt? 🙄
… aber wir sind schon auf der Straße zum Tunnel. Mautstelle, wir wollen rechts vorbei.. geht nicht, ist blockiert. Na toll… müssen wir doch bezahlen oder was? Ein Typ kommt wild gestikulierend angerannt: Wir dürfen hier nicht lang. Der Tunnel ist für Motorräder gesperrt… schön, wir wollen da eh nicht durch, Aber wie kommen wir hier wieder weg? Von hinten kommen die ganze Zeit Autos an die Mautschranke…


Irgendwann ist doch mal ne Lücke und wir schaffen es irgendwie zu drehen und das kleine Stückchen bis zum Retorno als Geisterfahrer zurück zu fahren… und dann gehts Richtung schöne kurvige Bergstraße.
Das war das Beste, was uns heute passieren konnte! Eine richtig schöne Passstraße.
In schönen Kurven geht es den Berg hoch und an dem kleinen Ort Santa Elena vorbei, um die nächste Kurve und den Berg wieder hinab….

… und dann liegt sie uns plötzlich zu Füßen, die riesige Stadt… unten im Tal: Medellin!


Eine fantastische Aussicht! Ein echter Wow-Moment!


Danach geht’s in sanften Schwüngen wieder ins Tal, Medellin entgegen. Kaum Autos auf der Straße, man kann richtig schön fahren. Einfach herrlich.
… unten angekommen hat uns der Verkehrswahnsimn der Großstadt wieder. Zunächst sind wir einigermaßen lost im Straßenwirrwar irgendeines Stadtteils von Medellin, der nicht so heimelig daherkommt.
Unser Garmin kommt mit dem Straßnwirrwar auch nicht so recht klar, außerdem macht hier ein Echtzeit-Navi Sinn. Ich schmeiße also Google an und navigiere von hinten.

So kommen wir relativ geschmeidig durch die Stadt. Erinnert ein wenig an Seattle: Rs geht ganz schön rauf und runter. Aber irgendwann sind wir aus dem seltsamen Stadtteil weg, die Straße wird breiter, chaotischer, voller… ein Unfall, aber der Verkehr fließt einigermaßen dran vorbei… und dann haben wir’s tatsächlich geschafft!
Am Hotel wartet schon die geöffnete Garage auf uns! Na das ist ein Service!
