12. August 2018.
Heute morgen hat es geregnet. Wir liegen im Zelt, es ist saukalt aber die Schlafsäcke sind super und halten ordentlich warm … trotzdem, irgendwann muss man ja mal raus aus dem Zelt – also die Nase hinausgestreckt… Lage peilen: Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, es ist sehr windig – gut dann trocknet das Zelt schneller!
Nach einem Kaffee beschließen wir, erst einmal schnell unser Zelt abzubauen.
Die Wolken am Himmel sehen nicht besonders freundlich aus und wir haben keine Lust, dass das Zelt noch mehr Regen abbekommt… Ruck zuck sind die Sachen in dem nahegelegenen Unterstand abgelegt… jetzt können wir in Ruhe frühstücken und packen.
Wir fahren los – noch hält sich das Wetter – die Regenwolken immer im Blick… erstmal nur bis zum Visitor Center am Parkeingang. Hier gibt es Internet und Kaffee: Lage abklären – wo wird es wieviel regnen? Es sieht nicht gut aus. Als wir ankommen fängt es leicht an zu fisseln … die Wettervorhersage ermutigt uns auch nicht gerade. Eigentlich waren wir von unserem früheren Plan abgewichen und wollten von hier über den Denali Highway (eine sehr einsame dirtroad) Richtung Paxon fahren und Fairbanks skippen. Jetzt sieht es aber so aus, dass es dort und gerade in Paxon die nächsten Tage ordentlich schiffen soll… na prima!
Dirtroad, zelten und Regen? Keine schöne Vorstellung… also doch zurück zum alten Plan?
Wir sind uns unschlüssig… der Denali Highway soll wunderschön sein, Fairbanks eher langweilig – außerdem müssen wir jetzt auch langsam mal auf die verbleibende Zeit achten… unser Flieger geht nächsten Sonntag und wir haben auch noch keine Idee, wo wir das Motorrad lassen ?.
Inzwischen hat es angefangen Bindfäden zu regnen…
Wir entscheiden uns für Fairbanks.
Da soll es trockener sein und wir haben dort noch die Option zum Arctic Circle zu fahren – eine Mördertour zwar, aber man ist ja nur einmal hier… nach hinten raus müssen wir dann halt ein bisschen Gas geben!
Im Regen fahren wir los… Er ist aber zum Glück nicht so stark, wie beim letzten Mal als wir nach Homer unterwegs waren… witzigerweise scheint sogar zeitgleich die Sonne – voll das Aprilwetter ?! Mit der Zeit lässt der Regen nach, die Sonne setzt sich durch und wir können wieder die Aussicht rechts und links der Straße genießen… wo du hinschaust nichts als Wald
Wir kommen an dem kleinen Ort Nenana entlang – total tote Hose hier. Ein völlig verschlafenes Nest, allerdings bekannt für seine jährlich stattfindende Eiswette.
So etwas ähnliches haben wir auch in Bielefeld am Obersee laufen
– da wird gewettet, dass der See an einem bestimmten Tag im Frühjahr zugefroren ist… hier in Nenana wetten die anders herum: jeder kann Tickets zu einen bestimmten Preis (auf einem Plakat stand z.B. $2,50) kaufen und dann ein Datum mit Uhrzeit auf einen Zettel schreiben – man wettet, dass an diesem bestimmten Tag zu genau der Uhrzeit so ein Pömpel ins Wasser bricht, weil dann der Tananariver auftaut… Der Gewinner bekommt den Jackpot in dem alles eingezahlte Geld gesammelt wird (immerhin bis zu $300000…). Naja, wir wetten heute nicht, aber wir finden ein Café in dem es den ganzen Tag Frühstück gibt (fast wie in Berlin hier ?) und jetzt um 15h ist uns sogar nach so einem Frühstück: Spiegelei, Speck, Toast und Hash Browns (das ist so ne Art Kartoffelpuffer) und viel Kaffee!
Oje – diese Diät ist nicht gerade figurfreundlich! Ich vermisse Obst und Gemüse… für einen leckeren Salat würde ich morden ?.
Danach ist es nicht mehr weit bis Fairbanks…
noch einmal pflügen wir mit der BMW durch die Waldlandschaft, dann kommen die ersten Straßen ins Sichtfeld… gegen 18h kommen wir bei unserem Airbnb an und freuen uns auf eine Dusche!