Heute morgen waren wir sehr früh wach – Jetlag lässt grüßen – aber wir haben bis dahin einigermaßen durchgeschlafen…
Empfehlung von unseren hosts: ein Frühstück beim Fire Island Rustic Bakeshop. Da wir nach dem gestrigen Tag noch keine Gelegenheit und auch Lust hatten einzukaufen scheint das ein guter Plan… und was für ein guter Plan! Nach einem kurzen Spaziergang durch die Straßen von Anchorage erreichen wir einen super urigen Laden – innen duftet es herrlich nach dem frisch gebackenem Brot und diversen anderen Backwaren ( nix Backshop – hier stehen mehrere Bäcker im Showroom und du kannst denen dabei zusehen, wie von Hand Brötchen, Teilchen und co. geformt werden… und alles Vollkorn).
Bestellt wird am Tresen – zwei Kaffee, Scones, Riesencookie und eine Art Pizzakuchenstück mit Ei (das hat André bestellt – nicht ganz mein Fall wegen des weichen Spiegeleis, aber auf jeden Fall sehr außergewöhnlich und – laut André – megalecker…). Mein Riesencookie war der absolute Hammer – möchte allerdings gar nicht wissen wie viele Kalorien ich da zu mir genommen habe ?.
Nach diesem gelungenen Auftakt war erstmal ein Motorradcheck dran – Bedienungsanleitung raus und warmwerden, wo was am Krad sitzt und wie es so funktioniert – ist ja doch etwas anderes als die Afrika Twin zuhause…
Dann gehts los – wir arbeiten unsere Tripvorbereitungsliste ab – 1. Punkt: AAA Motorradversicherung…
Das sollte laut Andrew ja so einfach sein … denkste! Als wir bei der AAA – agency ankamen teilte uns die freundliche Dame am Tresen mit, dass die zuständige Mitarbeiterin erst am nächsten Montag wieder da ist – probably ? Hallo? Probably? Und wie kann das überhaupt sein, dass da nur eine Person für die Versicherungen zuständig ist und wenn sie nicht da ist, dann kann man sich nicht versichern? Na die sind ja entspannt hier… wir weniger. Die Dame war aber sehr freundlich und super hilfsbereit (das sind die Leute hier tatsächlich alle… ). Wirklich helfen konnte sie uns allerdings nicht – im Gegenteil irgendwie wurde alles immer komplizierter, weil sich herausstellte, das wir das Motorrad so gar nicht versichern können, da es ja nicht in Alaska bleibt, blablabla… (waren wir da in unserer deutschen Art mal wieder zu ehrlich gewesen?) Das Ende vom Lied war, dass ein weiterer super netter Mitarbeiter sich mit unserer Versicherung beschäftigte und bei allen möglichen Agenturen anrief, letztlich aber auch nicht weiterkam ( … und die Zeit rannte!), wir dann irgendwann unverrichteter Dinge losgefahren sind zum Motorcycleshop, weil da ja Andrew mit dem anderen Papierkram auf uns wartete… Punkt 1 der Liste also erstmal nicht erledigt ? …
2. Punkt: Papierkram, Ersatzteile und Nummernschildwechsel beim Motorcycleshop …
Als wir den Motorcycleshop erreichen müssen wir erst einmal beichten, dass wir an der Versicherung gescheitert sind. Der arme Andrew nimmt sich des Problems an und wir versuchen online eine Versicherung abzuschließen – der Typ hat echt eine Engelsgeduld. Auch das scheitert leider schließlich. Das Problem: Das Eingabefeld Führerschein, da wir keinen amerikanischen Führerschein besitzen – Also wieder von vorn… jetzt wird mit der Agentur telefoniert – und siehe da, es funktioniert. Nach vier Stunden (AAA und Motorcycleshop zusammengefasst) haben wir endlich eine vorläufige Versicherung – wow, war ja ganz einfach … Interessant wird es nochmal, wenn wir die Papiere zugeschickt bekommen, da sie nun nach Anchorage zum Motorcycleshop geschickt werden. Da wir nach unserem Aufenthalt auf der Kenai-Halbinsel noch einmal durch Anchorage kommen hoffen wir einfach mal, dass das dann alles da ist ?.
Jetzt waren wir also in einem Schwung einiges weiter – Punkt 1 erledigt und Punkt 2 ging dann auch relativ fix – André ist mit Andrew diverse Ersatzteile für das Motorrad durchgegangen: toolkit, Ersatzblinker, Reifenkit, Halterung für das Handy und so weiter. Das meiste war im Shop – €€€, der Rest wird für nächste Woche bestellt – jetzt noch schnell eine Unterschrift, dann wird das neue Nummernschild angeschraubt (schick mit ?) und wir bekommen unsere Papiere ausgehändigt – läuft! Es kann weitergehen …
3. Punkt: Ausrüstung besorgen – im REI und bei Walmart … ab aufs Bike und die 5 miles zum REI – ein riesiger Outdoorshop: Hier haben wir aus Deutschland unsere Schlafsäcke vorbestellt. Während der Fahrt fällt mir ein, dass wir vergessen haben von Andrew die Drone mitzunehmen, die wir über Amazon zu ihm haben liefern lassen – Misst, jetzt müssen wir da nachher nochmal hin ?… Das Abholen der Sachen im REI läuft einwandfrei, wir besorgen noch Bärenspray und Campinggas, mal wieder bezahlen und weiter… Inzwischen ist es ziemlich warm geworden, die Sonne brennt vom Himmel und uns wird ganz schön warm in den Motorradklamotten und bei dem Gerödel … ein Blick auf die Uhr, inzwischen ist es 16:30 und wir müssen noch zu Walmart und dann wieder unsere 5 Meilen zum Motorcycleshop…
Also ein Turboeinkauf – erstmal alles verstaut, Motorradklamotten wieder an und 2 Meilen zum Walmart… Der Turboeinkauf hat dann doch fast ne Stunde gebraucht: Lebensmittel für das Abendessen und Frühstück morgen, Kriechöl, Mückenspray, Putzlappen, Wasser! und ein Snickers (der Magen knurrt inzwischen ganz gut) und man rennt sich in dem Riesenladen die Hacken ab… was fehlt? Natürlich – ein vernünftiges Bügelschloss bekommen wir hier nicht – na super, dann müssen wir also auch nochmal zum REI (man hat ja sonst nix zu tun) …
Aber erstmal flott raus aus dem Walmart wieder alles verstauen, rauf aufs Bike und die 5 Meilen zum Motorcycleshop – Drone abholen. Was für ein Gerödel – bin ich froh wenn wir morgen endlich mal etwas länger fahren …